Westfalen-Blatt: Razzien in der rechten Szene: Meinolf Schönborn bestreitet Gründung einer bewaffneten Gruppe
Bielefeld (ots)
Meinolf Schönborn, der ehemalige Vorsitzende der 1992 verbotenen "Nationalistischen Front", bestreitet, am Aufbau einer bewaffneten rechte Gruppe beteiligt zu sein. Bei Razzien in der rechten Szene hatten Polizisten am Samstag auch seine Wohnung und seinen Versandhandel in Herzebrock-Clarholz (Kreis Gütersloh) durchsucht. Insgesamt ermittelt die Staatsanwaltschaft Neuruppin in diesem Zusammenhang gegen fünf Beschuldigte, darunter auch Schönborns Lebensgefährtin. Schönborn, der wegen rechtsextremistischer Delikte vorbestraft ist, sagte dem WESTFALEN-BLATT, er habe im brandenburgischen Herzberg ein Schulungszentrum eröffnen wollen. Zu diesem Zweck habe seine Lebensgefährtin dort eine 20-Betten-Pension gepachtet. Schönborn erklärte, er habe dort "Politik und Organisation" lehren wollen, sein Mitstreiter Jörg L. sei für "Schulungen zum Thema PC und Netzwerke" vorgesehen gewesen. Jörg L. war am 22. März tot in der Pension gefunden worden. Weil er Waffen und sehr viel Munition bei sich hatte, befürchten die Sicherheitsbehörden offenbar die Existenz einer bislang unbekannten bewaffneten rechten Gruppe. Schönborn nannte den Vorwurf, er sei an der Gründung einer solchen Gruppe beteiligt, »völligen Blödsinn«. »Ich habe mit scharfen Waffen noch nie etwas am Hut gehabt. Wehrsportgruppen und so was waren nie mein Ding.« Dass Jörg L. Waffen besessen habe, habe er nicht gewusst. Das Projekt des Schulungszentrums in Herzberg sei gestorben, sagte der 57-Jährige
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