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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Beschneidung

Bielefeld (ots)

Die Empörung über das Kölner Urteil, das medizinisch nicht notwendige Beschneidungen von Jungen als Körperverletzung wertet, konnte Kanzlerin Angela Merkel nicht länger ignorieren. »Eine schnelle rechtliche Klarstellung« hat ihr Sprecher versprochen, »verantwortungsvoll durchgeführte Beschneidungen« müssten straffrei möglich sein. Steffen Seibert beruhigt damit vielleicht einige Muslime und Juden, aber er ist weit davon entfernt, eine Lösung zu präsentieren. Die wird es so bald auch nicht geben. Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) warnt bereits, Religionsfreiheit, Elternwille und das Recht auf körperliche Unversehrtheit seien zu bedenken. Die Bundesregierung kann kaum ein Gesetz beschließen, das Eltern die Verstümmelung ihrer Söhne erlaubt. Als solche empfinden nämlich einige Beschnittene den Eingriff. Selbst wenn es nur wenige sind, die unter dem Schnitt körperlich und seelisch leiden - der Staat hat ihre Unversehrtheit zu schützen. Hätte Gott Jungen ohne Vorhaut gewollt - es wäre ihm ein leichtes gewesen, sie so zur Welt kommen zu lassen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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