Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Erhöhung der Bezüge für Bundespräsidenten
Bielefeld (ots)
Der »Bild«-Zeitung war es eine Schlagzeile wert, doch die Aufregung in der Republik hielt sich in Grenzen. Erstmals seit zehn Jahren erhalten der Bundespräsident und seine noch lebenden Amtsvorgänger mehr Geld. Davon profitiert auch Christian Wulff. Ja, und? Soll der Staat seine höchsten Repräsentanten in finanzielle Sippenhaft nehmen, nur weil Wulff seine Amtszeit in jungen Jahren und unter unschönen Umständen beendet hat? Wenn es um Politikerbezüge geht, neigt Deutschland zu hysterischen Debatten. »Die da oben«, die sich »die Taschen voll stopfen« - mit Verlaub, das ist Stammtischniveau. Manch ein Chefarzt, mancher Firmengeschäftsführer kommt im Jahr auf deutlich mehr als jene 200 000 Euro, die der Bundeskanzlerin zustehen. Zu Recht entzündet sich der Volkszorn allerdings an Nebenbezügen, mit denen sich ehemalige Spitzenpolitiker ihre guten Beziehungen vergüten lassen - allen voran Gasprom-Lobbyist Gerhard Schröder. Die Lösung des Problems? Mehr Geld für Politiker, wenn die im Gegenzug keine klebrigen Geschäfte mehr machen dürfen.
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