Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Finanztransaktionssteuer
Bielefeld (ots)
Endlich. Mit dem Beschluss von elf europäischen Regierungen, Finanzgeschäfte künftig zu besteuern, ist ein erster Schritt zur Überwindung einer großen Gerechtigkeitslücke getan. Es ist einfach nicht einzusehen, warum Geld, das in Produktionsanlagen, Handels- oder Vertriebsaktivitäten investiert wird, versteuert werden muss, obwohl es die Wirtschaft belebt und für Arbeitsplätze sorgt, während Finanzanlagen bislang von dieser Pflicht ausgenommen sind. Seit hochspekulative Geschäfte auch die Realwirtschaft an den Rand des Ruins brachten, ist aus der Gerechtigkeitslücke ein Abgrund geworden. An den Kosten für die Überwindung der Krise werden die Steuerzahler noch lange zu knabbern haben. Mit dem Beschluss der elf europäischen Regierungen ist die Lücke aber noch nicht überwunden. Bis tatsächlich alle notwendigen Unterschriften in Brüssel eingegangen sind und geklärt ist, was mit den Steuereinnahmen geschehen soll, wartet noch manche Stolperfalle. Zudem wäre es sinnvoll, wenn die Steuer weltweit eingeführt würde. Vielleicht überlegt es sich US-Präsident Barack Obama noch. Nach der Wahl.
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