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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Sitzenbleiben

Bielefeld (ots)

Sitzenbleiben ist nicht per se schlecht. Leider wird es in Deutschland von einem negativen Unterton begleitet. Wer hängen bleibt, hat versagt. Dabei ist es an sich nicht dramatisch, wenn ein Schüler merkt, dass er Defizite hat und die Stufe erneut in Angriff nehmen will. So wird Wiederholen zum bewussten Schritt, nicht zur Strafe. Sitzenbleiben als letztes Sanktionsschwert ist aber eine falsche Idee. Viel sinnvoller wäre ein Modell, das freiwilliges Sitzenbleiben anerkennt. Ein guter Pädagoge weiß, wann sein Schüler überfordert ist und wird ihm raten können, die Stufe zu wiederholen, wenn es nicht mehr anders geht. So profitiert der Schüler und der Druck wird aus dem System genommen. Eines ist Sitzenbleiben nicht: ein Garant für einen Ort wahrer Leistung. Dazu braucht es keine Maßnahme, sondern aufmerksame Lehrer und Eltern. Sie sind es, die gemeinsam das Wiederholen in die Wege leiten sollten. Von alleine wird sich Sitzenbleiben jedenfalls nicht erledigen. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann will es mit individueller Förderung überflüssig machen. Ganz so simpel ist das aber wohl nicht.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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