Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Kita-Ausbau
Bielefeld (ots)
Damit hatte kaum noch jemand gerechnet: NRW-Familienministerin Ute Schäfer (SPD) ist die Aufholjagd beim Ausbau der Plätze für unter Dreijährige tatsächlich geglückt. Das politisch gesteckte Ziel von 32 Prozent ist geschafft. Das erfordert grundsätzlich Respekt. Den verdienen aber vor allem die Kommunen. Ihr Einsatz war Garant des Erfolgs. Gleichwohl darf nicht verschwiegen werden, dass das erst einmal nur ein Sieg auf dem Papier ist. Die Quote ist ein rechnerischer Wert. Ob er den Realitätscheck besteht, bleibt fraglich. Wenn mehr als 32 Prozent der Eltern einen Platz für ihren unter dreijährigen Nachwuchs brauchen, wird es problematisch. Davon gehen die Experten bereits aus. Dann kämen Klagen auf Kommunen zu. Schwach ist es allerdings, wenn die NRW-FDP jetzt auf der Quotenvorgabe herumhackt. Sie hatte in ihrer Regierungszeit schließlich reichlich Gelegenheit, den U 3-Ausbau voranzutreiben. Letztlich gibt es nur eine Gruppe, die beurteilen kann, was der Quoten-Zirkus auf der Politebene taugt: die Eltern. Sie werden in einigen Monaten eine praxistaugliche und somit die entscheidende Quittung ausstellen.
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