Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Warnstreik bei der Lufthansa
Bielefeld (ots)
Deutschland steht still, wenn die Gewerkschaft Verdi es nur will. Allgemeingültigkeit besitzt dieser Satz (noch) nicht - auf die Situation der Lufthansa und deren Passagiere am Montag aber trifft der Reim schon weitgehend zu. Wenn eine Arbeitskampfmaßnahme, wohlgemerkt »nur« ein Warnstreik, Deutschlands größte Airline zur Absage von 98 Prozent aller Flüge zwingt, liegt die Frage der Verhältnismäßigkeit auf der Hand. Natürlich sind die Fronten im Konflikt zwischen den Mitarbeitern und der Lufthansa verhärtet, deren Sparprogramm besonders auch die Personalkosten im Blick hat. Natürlich ist die Forderung nach Arbeitsplatzsicherheit allzu verständlich. Doch die Situation bei der Lufthansa eskaliert auch aus weiteren Gründen: In der Branche ist ein Wettlauf der Gewerkschaften entbrannt, dem sich Verdi nicht entziehen kann oder will. Nach Tarifabschlüssen kleinerer Gewerkschaften für einzelne Bereiche von 20 Prozent und mehr in der jüngeren Vergangenheit geht es für Verdi jetzt darum, Stärke zu zeigen. Die Lufthansa und vor allem zigtausende Passagiere sind Leidtragende der fatalen Gemengelage.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell