Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Afghanistan
Bielefeld (ots)
Deutsche Elitesoldaten begleiten afghanische Polizisten bei der Fahndung nach Aufständischen: Es war ein Routineeinsatz, bei dem der tödliche Angriff geschah. Der Tod des deutschen Soldaten zeigt einmal mehr, dass es auch mehr als ein Jahrzehnt nach Entsendung der Isaf-Schutztruppe keine Routine in Afghanistan gibt. Man mag die Ankündigung der alljährlichen »Frühlingsoffensive« als Maulheldentum der Taliban abtun. Die Truppen der Aufständischen sind gewiss geschwächt, aber besiegt sind sie noch lange nicht. Die 1800 binnen eines Jahres getöteten afghanischen Polizisten sind trauriger Beleg. Die Isaf-Schutzmächte haben sich längst von der Illusion verabschieden müssen, in Afghanistan demokratische Strukturen nach westlichem Vorbild schaffen zu können. Nicht verabschieden können sie sich von ihrer Verantwortung, die sie mit ihrem von den Vereinten Nationen erteilten Mandat übernommen haben. Deutsche wie andere westliche Soldaten werden am Hindukusch auch dann noch ihr Leben riskieren, wenn der Kampfeinsatz Ende 2014 offiziell abgeschlossen ist.
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