Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Hoeneß-Affäre
Bielefeld (ots)
Ob in der Bekleidungsindustrie Arbeiterinnen auf die schlimmste Art ausgebeutet werden, ob in anderen Branchen Tropenwälder abgeholzt, Meere und Flüsse verschmutzt oder mit schlimmen Diktatoren gekungelt wird, ob Vorstände Korruption dulden, Frauen gezielt vom beruflichen Aufstieg abhalten oder mit Steuerhinterziehern kooperieren: Bei Aktiengesellschaften muss heute jeder darauf vorbereitet sein, auf der Hauptversammlung mit kritischen Themen konfrontiert zu werden. Das ist gut so. Denn Aktionäre sind Eigentümer - und daher für ihr Unternehmen verantwortlich. Herbert Hainer wurde nicht als Privatperson in den Aufsichtsrat von Bayern München gewählt, sondern als Chef von Adidas. Der Sportartikel-Hersteller will vom greifbar nahen Champions-League-Sieg der Heynckes-Elf profitieren. Also muss er sich auch fragen lassen, wie es Hainer mit Uli Hoeneß hält. Menschlich kann man Verständnis für die Nibelungen-Treue zu dem Freund haben. Doch muss sie spätestens enden, wenn Anklage gegen Hoeneß erhoben wird. Sonst kann die Sache trotz Bayern-Sieg für Adidas mit einer Niederlage enden.
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