Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Obamas Syrien-Kurs
Bielefeld (ots)
Nüchtern betrachtet fällt der Kurswechsel von US-Präsident Barack Obama gar nicht so dramatisch aus. Nach den bisher bekannt gewordenen Details ändert sich allein der Weg auf dem einzelne Rebellengruppen Waffenlieferungen erhalten. Bisher koordinierte das die CIA über den Umweg Saudi-Arabien und die Golfstaaten. Jetzt händigen die USA Gewehre und Panzerabwehrwaffen direkt an den Widerstand aus. Ausgeschlossen bleiben Luftabwehr-Systeme, die in den Händen von El-Kaida-nahen Gruppen eine massive Gefährdung des zivilen Flugverkehrs darstellten, und ein direktes Eingreifen der USA. Dass sich Obama ein wenig bewegt, hat mit der Glaubwürdigkeit der USA im Ausland zu tun. Vor dem G-8-Gipfel in Dublin musste er etwas tun, das syrische Regime wegen des Einsatzes von Chemiewaffen nicht ungestraft davon kommen zu lassen. Immerhin hatte er vor einem Jahr eine Schwelle definiert, die Diktator Assad nicht überschreiten dürfe. Ansonsten bleibt es dabei: Die Amerikaner haben weder ein Interesse am Machterhalt Assads noch an Chaos, in dem El-Kaida-nahe Gruppen die Kontrolle übernehmen.
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