Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Inklusion
Bielefeld (ots)
Wer den zweiten Schritt vor dem ersten macht, fällt meistens auf die Nase. So ergeht es der NRW-Landesregierung mit ihrem Inklusionskonzept. Erst wird ein Starttermin für den Rechtsanspruch auf gemeinsame Beschulung verkündet - und dann um ein Jahr auf 2014 verschoben. Dann wird ein entsprechender Gesetzentwurf vorgelegt, - und nahezu einhellig bei einer Landtagsanhörung zerrissen. Und jetzt, ein gutes Jahr bevor es mit dem gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Kindern richtig losgehen soll, fällt Löhrmann, Schulze & Co. ein, dass man dafür doch deutlich mehr Sonderpädagogoen braucht. Keine Frage: Die Investition in 2300 zusätzliche Studienplätze ist richtig. Dass OWL davon am meisten profitiert, ist eine schöne Fußnote. Doch ansonsten hat im nächsten Jahr noch niemand etwas davon. Erst in sechs bis sieben Jahren sind die Sonderpädagogen mit ihrem Studium fertig. Die Einsicht kam in Düsseldorf zu spät. Zudem sind 70 Millionen Euro für die klamme Landeskasse kein Pappenstiel. Dies bedeutet neue Schulden oder Sparen am anderen Ende. Keine guten Aussichten.
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