Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Afghanistan
Bielefeld (ots)
In Afghanistan bekämpfen 100 000 ausländische Soldaten vor allem einen Feind: die radikal-islamischen Taliban. Nach unzähligen Opfern auf allen Seiten geht es den verbündeten Truppen darum, das Land heil zu verlassen. Der Krieg ist nicht mehr zu gewinnen. Nur: Was kommt in 18 Monaten nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes? Wenn es nicht um geostrategische Interessen am Hindukusch, sondern um die Menschen in Afghanistan gehen soll, müssen alle Möglichkeiten ausgelotet werden. Dazu gehören auch Verhandlungen mit den Taliban. Ob dabei greifbare Ergebnisse herauskommen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Die Erwartungen der USA dürften nicht zu hoch sein. Am gleichen Tag, an dem Washington Gesprächsbereitschaft andeutete, haben die Taliban fünf US-Soldaten getötet. Es fällt schwer, auf ein Entgegenkommen der Taliban zu hoffen. Sie warten auf den Nato-Abzug und wollen an die Macht zurück. Damit die positive Entwicklung im Land nicht zurückgedreht wird, muss mit den Taliban verhandelt werden - zur Not auch mit der Drohung, wiederzukommen.
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