Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Platzeck
Bielefeld (ots)
Lang lebe Matthias Platzeck! Das ist vermutlich ein Wunsch, den viele Brandenburger ihrem scheidenden Landesvater hinterherrufen werden. Denn was nutzen einem Politiker Schulterklopfen und Wahlsiege, wenn die Gesundheit fehlt. Genau das hat Platzeck rechtzeitig erkannt und die richtigen Konsequenzen gezogen. Nicht alle politischen Spitzenkräfte haben Gespür für den richtigen Zeitpunkt ihres Rückzugs. Deshalb: Respekt, Herr Platzeck. Besonders zwischen Ueckermark und Niederlausitz war der SPD-Politiker beliebt. Hier konnte ihm niemand das Wasser reichen - weder aus seiner Partei noch aus der Opposition. Dabei bietet er durchaus Angriffsflächen. Zusammen mit seinem Berliner Genossen Klaus Wowereit hat er mit dem Hauptstadtflughafen Milliarden in den Sand gesetzt. Warum sitzt Platzeck im Aufsichtsrat, wenn er keine Fehlentwicklungen bemerkt? Noch immer zählt Brandenburg zu den ärmeren Bundesländern. Anstatt der Wirtschaft rote Teppiche auszurollen, holte Platzeck die Linkspartei ins Regierungsboot. Das mag sich für die SPD gelohnt haben, für das Land eher nicht.
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