Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zur US-Zinsentscheidung
Bielefeld (ots)
Mit der Notenpresse ist es wie mit Subventionen: Sind sie erst mal am Laufen, fällt es schwer, sie wieder zu bremsen. Dabei weiß jeder, dass sie auf Dauer schaden. Schon Ben Bernankes Begründung für den Weg des billigen Weges löst Unverständnis aus. Er sei sich nicht mehr sicher, ob der Aufschwung in den USA schon trage. Noch vor drei Monaten klang das ganz anders. Für den Beobachter kann das nur heißen: Entweder haben sich die Daten fundamental verschlechtert - was Experten verneinen. Oder Prognosen des Chefs der US-Notenbank taugen nicht. Sicher: Der billige Dollar macht es Unternehmern und Häuslebauern einfacher, zu investieren. Doch den Schaden haben die, die zum Beispiel für ihre Altersvorsorge sparen. Das gilt auch für den Euro-Raum: Denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank ihre ebenfalls lockere Geldpolitik beendet, sank nach der Entscheidung der Fed auf Null. Ben Bernanke aber wird, wenn Anfang 2014 seine Amtszeit endet, als der Notenbank-Chef in die US-Geschichte eingehen, der den Greenback schwächte, um die Konjunktur am Laufen zu halten.
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