Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Jungstars/Drogen
Bielefeld (ots)
Sex, Drugs and Rock'n'Roll - die Welt des Showgeschäfts ist unweigerlich mit diesem Spruch, diesen Begrifflichkeiten verbunden. Es sind nicht wenige Stars und auch Sternchen, die damit kokettieren, das eine oder andere und auch gleich alles zusammen ausprobiert und genossen zu haben. Ja, zugegeben, es gibt eine Reihe von Musikgrößen und Schauspielern, die eine solche Phase ihres Lebens hinter sich gebracht haben, ohne dass auf Anhieb sichtbarer Schaden zu erkennen ist. Auf der anderen Seite weiß die Wissenschaft, dass Drogen- und Alkoholmissbrauch auf alle Fälle unauslöschbare Spuren in Körper und Geist hinterlassen. Da helfen auch die besten Therapien nicht. Argumente dieser Art finden schon in einem sozialen Umfeld von Otto-Normalverbraucher oft genug kein Gehör. Da ist es kaum verwunderlich, dass es in der grellen Scheinwelt der Pop- und Filmindustrie noch weitaus schwerer fällt, dieser Versuchung zu widerstehen. Vor allem dann, wenn man sehr jung und dazu sehr erfolgreich ist, quasi aus dem Nichts kommend raketenartig ins Rampenlicht schießt, von einem Millionenpublikum gefeiert und geliebt wird. Um hier nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, muss man schon stark geerdet und in einem großen Rückhalt gebenden Umfeld zu Hause sein. Beides scheinen viele Jungstars nicht zu haben. Anders sind die Abstürze beispielsweise von Lindsay Lohan (Alkohol, Drogen, Diebstahl), Amanda Bynes (Alkohol, Drogen, Brandstiftung) oder dem fast täglich in den Negativschlagzeilen auftauchenden Justin Bieber kaum zu erklären. Die Wandlung des inzwischen 19-jährigen Kanadiers vom knuffigen Youtube-Star zum unbelehrbaren Gesetzesbrecher ist exemplarisch: Von Fans und Medien verehrt, hochgejubelt, angehimmelt, ist Justin Bieber innerhalb kürzester Zeit zum Multimillionär geworden, der sich finanziell alles leisten kann - und meint, auch ansonsten ungestraft fast alle Grenzen überschreiten zu dürfen. Die rückhaltlose Bewunderung der überwiegend jungen Biebergemeinde und das nach wie vor große Interesse von TV-Sendern und Veranstaltern unterstützt diesen Irrweg noch. Die Entlassung nach einem kurzzeitigen Gefängnisaufenthalt wegen eines Autorennens im Wohnviertel wird gefeiert wie eine riesige Party - unterstützt vom eigenen Vater, der mit seinem Sohn in die Bar geht. Vor dem illegalen Autorennen unter Drogeneinfluss soll ihm seine Mutter sogar Antidepressiva gegeben haben. Wenn Justin Bieber nicht schnellstens einen anderen Weg einschlägt, wird er den Drogen und dem Alkohol verfallen. Es ist zu bezweifeln, dass er die Stärke hätte, sich wie beispielsweise Joe Cocker oder auch Mick Jagger aus diesem Sumpf zu befreien. Eher ist zu befürchten, dass er endet wie einst Jimi Hendrix oder Michael Jackson - als Star, den der Ruhm frühzeitig in den Tod getrieben hat.
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