Westfalen-Blatt: zu Renzi/Italien
Bielefeld (ots)
Er kam, er sah und er will siegen. Der Aufschlag des 39-jährigen (Super-)Matteo Renzi als Italiens neuer Premier ist schwungvoll, sein Kabinett so rank und schlank wie er selbst und mit einem 50-prozentigen Frauenanteil das ganze Gegenteil der alten Macho-Elite. Mit den Bewahrern und Reformverhinderern hatte sich allerdings schon Renzis Vorgänger Enrico Letta angelegt. Auch der Technokrat Mario Monti wollte alles neu machen und formulierte schon die Hauptaufgaben: sttabilere Verfassungsvorgaben sowie Wirtschafts- und Sozialreformen. Renzi ist also gar nicht so originell, eher der dritte Aufguss einer guten und richtigen Sache. Deshalb kann Europa nur hoffen, dass es diesmal gelingt, die dringend benötigte Agenda italiana durchzusetzen. Renzis Regierungserklärung enthielt gestern alle erforderlichen Vorgaben. Senat und Abgeordnetenhaus stehen hinter ihm. Dennoch heißt das noch lange nicht, dass es tatsächlich zu den erforderlichen Weichenstellungen kommt. Renzi muss jetzt liefern, das Wahlgesetz ändern und sich am besten durch Neuwahlen den Rücken stärken lassen.
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