Westfalen-Blatt: zur Infrastruktur-Finanzierung
Bielefeld (ots)
Banken und Versicherungen wissen nicht, wohin mit ihrem Geld, Sparer werden mit Mini-Zinsen abgespeist. Auf den ersten Blick ist der Plan einer Experten-Kommission zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten ideal. Privates Kapital kümmert sich um defekte Schultoiletten, marode Eisenbahnbrücken und Schlaglöcher in den Straßen. Warum aber sollte das jetzt besser funktionieren als zuletzt beim Stromtrassenausbau? So waren in Schleswig-Holstein nur wenige Menschen bereit, ihre Spargroschen in Anleihen des Stromnetzbetreibers Tennet zu stecken. Da reichte es nicht einmal, eine Rendite von satten fünf Prozent zu versprechen. Wer sein Geld mit harter Arbeit verdient hat, will es eben nicht bei einer Spekulation verlieren. Und wenn das private Kapital Gewinne machen will, muss jemand dafür zahlen. Meistens sind es die Steuerzahler. Dieser hat aber schon mit seinem Geld die Wasserleitungen, Autobahnen und Rathäuser bauen lassen. Jetzt sollen die Bürger ein zweites Mal zur Kasse gebeten werden, damit Fondsgesellschaften Kasse machen können? Hoffentlich nicht.
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