Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Bosbach
Bielefeld (ots)
Zum dienlichsten Kronzeugen einer womöglich verfehlten Griechenland-Rettungspolitik - vor allem für den Boulevard - will sich Wolfgang Bosbach dann doch nicht machen lassen. Da hätte Bosbach nach dem von ihm mit verursachten, medialen Wirbel schon konsequenter sein müssen. So ist es nur der Rücktritt als Vorsitzender des Innenausschusses des Bundestages geworden, was die meisten Bürger wie Parteifreunde so beeindrucken dürfte wie der berühmte Sack Reis, der in China umfällt.
Die Kanzlerin weiß , wie der profilierte Abgeordnete zu ihrer Europolitik steht. Und sie weiß, dass es für sie immer schwieriger werden wird, in den eigenen Reihen Unterstützer für ihren Kurs der Milliardenhilfen zu finden. Genau das ist es, was Merkel wirklich beunruhigen muss: Die zunehmende Zahl der Abweichler, die miese Stimmung in ihrer Fraktion insgesamt.
Bosbach bleibt der Politik als einfacher Abgeordneter erhalten. Das garantiert, dass seine Stimme weiter Gehör finden wird. Anrechnen muss man ihm, dass er kein Nörgler vom Dienst ist, sondern ein Überzeugungstäter. Deswegen hat er mehrfach Nein zu den Rettungspaketen für Griechenland gesagt. Solche Querköpfe stehen der Union, aber auch der Politik im Ganzen gut zu Gesicht.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell