Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Polizeitechnik in Nordrhein-Westfalen
Bielefeld (ots)
Steinzeit bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen: Bürger können weder Fotos noch Videos online an Behörden übermitteln. Es klingt wie ein Witz: Wer in Bielefeld Bilder von den Ausschreitungen in der Silvesternacht gemacht hat, soll sich telefonisch einen Termin bei der Kripo holen, um dann seine Dateien persönlich vorbeizubringen. Ob Zeugen diesen Aufwand treiben?
In den anderen Behörden des Landes sieht es nicht besser aus, denn das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste in Duisburg, das schon Schlagstöcke beschafft hat, die beim Training brachen, ist nicht in der Lage, den Behörden die entsprechende Technik zur Verfügung zu stellen. So scheiterte kürzlich auch ein Bielefelder Einzelhändler mit dem Versuch, unmittelbar nach einem Diebstahl ein Video des Täters an die Leitstelle zu übermitteln. Er musste die DVD selbst vorbeibringen.
Mit großem Getöse eröffnete NRW-Innenminister Ralf Jäger 2013 das 100 Mann starke sogenannte Cybercrime-Kompetenzzentrum beim Landeskriminalamt in Düsseldorf. Vielleicht hätte er stattdessen die 50 Behörden im Land erst einmal mit dem Nötigsten ausstatten sollen. Das hätte zwar nicht so aufregend geklungen wie Cybercrime, wäre der Polizei aber eine große Hilfe gewesen.
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