Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Postbank und zur Zinspolitik der EZB
Bielefeld (ots)
Es war nur eine Frage der Zeit, wann die ersten großen Banken wie jetzt die Postbank ihr kostenloses Girokonto auf den Prüfstand stellen. Das dürfte viele Kunden ärgern - ist aber folgerichtig aus Sicht eines Instituts, das angesichts der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) immer weniger Möglichkeiten hat, überhaupt noch Gewinne zu erwirtschaften. Ein anderer Weg, den viele Banken und Sparkassen einschlagen, ist es, Kredite zu verteuern oder Gebühren auf Überweisungen zu erheben oder zu verteuern. Zugleich dünnen gerade Sparkassen und Volksbanken ihr Filialnetz aus, um Kosten zu sparen. Der Verbraucher sitzt dabei am kürzeren Hebel. Er muss die anscheinend auf Jahre zementierte Niedrigzinspolitik des Italieners Mario Draghi an der Spitze der EZB so oder so ausbaden. Dabei geht es um viel mehr Geld als um eine mögliche Kontoführungsgebühr, die höchstens mit ein paar Euro im Monat ins Gewicht fallen dürfte. Sparer in Deutschland verlieren bis zu ihrem Eintritt ins Rentenalter schnell Tausende Euro. Dass ein Aufschrei aus der Bevölkerung bisher ausbleibt, ist schon verwunderlich. So macht die EZB nicht nur Sparpläne vieler Bürger fürs Alter kaputt, sie bringt auch Geschäftsmodelle zu Fall. Wer traut sich, diesen Irrsinn zu stoppen?
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell