Westfalen-Blatt: zur Talkshow »Anne Will«
Bielefeld (ots)
Eine Frau ohne Gesicht darf in einer von der ARD als Premiumware gepriesenen und für teuer Zwangsgebühren an den Zuschauer gebrachten Polit-Talkshow mit radikal-islamischen Ansichten provozieren. Drei weitere Muslime und ein Christ sollen akzeptieren, dass eine Vollvermummte in einer öffentlich-rechtlichen Fernseh-Sendung wortreich zündelt vor einem Millionenpublikum, dem verweigert wird, diese kruden Gedankengänge einem wiedererkennbaren Antlitz zuzuordnen. War das überhaupt diese Nora Illi? Gibt es eine solche? Und überhaupt: Geht's noch? Gesprächsleiterin Anne Will überließ es weitgehend den anderen Gästen, die Frau hinter dem Schleier in die Schranken zu weisen - soweit diese nicht einfach weiterredete. Zum Beispiel darüber, was sie meinte, als sie schrieb, dass der Krieg in Syrien »eine bitterharte Langzeitprüfung mit ständigen Hochs und Tiefs« sei, wenn denn Teenager dem Ruf dorthin folgten. Wer dergleichen Leute präsentiert, betreibt Werbung für deren Sache. Nicht länger »Sex sells« - Nikab bringt die Quote. Die ARD sollte sich allerdings fragen, wem das in diesem Fall tatsächlich nutzt.
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