Westfalen-Blatt: zu Polizisten helfen in Haftanstalt
Bielefeld (ots)
Vier Tage vor der Landtagswahl muss NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) einräumen, dass er nicht genug Personal für seine Abschiebehaftanstalt hat und Polizisten aushelfen müssen. Natürlich verkauft er das anders, nämlich positiv: »NRW baut Abschiebehaftanstalt in Büren noch im Mai auf 140 Plätze aus« ist die Meldung überschrieben, die sein Ministerium gestern Nachmittag verbreitete, nachdem sich Zeitungen am Morgen nach der Abordnung von Polizisten zur Abschiebehaftanstalt Büren erkundigt hatten. Dass der Gewerkschaft der Polizei die neue, wenn auch befristete Aufgabe nicht schmeckt, ist nachvollziehbar. AfD-Gegendemonstrationen, Fußballspiele, der G20 Gipfel, Sonderkontrollen - die 18 Einsatzhundertschaften in Nordrhein-Westfalen haben auch so genug zu tun und mehrere hunderttausend Überstunden auf dem Zettel. Ländliche Polizeibehörden wie die in Ostwestfalen-Lippe müssen Polizisten an Großstädte abgeben, Polizisten aus der Großstadt Bielefeld müssen in der Abschiebehaft aushelfen - die Personaldecke des Innenministeriums scheint an allen Seiten zu kurz zu sein.
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