Westfalen-Blatt: zum ersten Wolfsgebiet in NRW
Bielefeld (ots)
Beim Thema Wolf gerät das Gebot der Sachlichkeit häufig in Vergessenheit. Berichte über vermeintliche Angriffe auf Menschen haben sich im Nachhinein als falsch erwiesen. Es ist viel wahrscheinlicher von einem Hund als von einem Wolf gebissen zu werden. Richtig ist: Der Wolf wird sich weiter ausbreiten. Deswegen müssen wir uns fragen, wie wir die Bestände regulieren können. Dabei wird die Zahl der Wölfe ebenso zu regeln sein wie die Frage, in welchen Regionen sie leben dürfen und wo nicht. An der Nordseeküste etwa, wo Schafe für den Küstenschutz sorgen, sind Wölfe kaum vorstellbar. Das gilt auch für Ballungsräume. In Schutzzonen, dünn besiedelten Gebieten und Mittelgebirgslandschaften sollte die Koexistenz von Wolf und Mensch aber kein Problem sein. Seine Rückkehr ist ein Gebot des Artenschutzes - bei aller Abwägung der Gefahren und Schäden für die Herdentierhalter, die selbstverständlich ersetzt werden müssen. Wir können uns schlecht für den Schutz von bedrohten Arten in Afrika einsetzen, wenn wir selbst nicht mit ein paar hundert Wölfen zurechtkommen.
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