Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Arbeitsmarkt
Bielefeld (ots)
Auch wer »nur« teilqualifiziert ist, ist qualifiziert. Das ist gut für das Selbstbewusstsein und fürs Ansehen bei den Kollegen. Es sichert den Arbeitsplatz und wird in vielen Fällen auch zu einer Lohnerhöhung führen. Prinzipientreue und Besitzstandsdenken haben trotzdem bewirkt, dass die Einführung von Teilqualifikationen in Teilen der Republik lange Zeit auf Widerstand gestoßen ist. Erst seit der Fachkräftemangel ein echtes Wachstumshindernis ist, steigt die Bereitschaft, die duale Ausbildung zu erweitern. Das Angebot ist für ältere Ungelernte auch deshalb interessant, weil sie auf dem Weg sogar einen kompletten Abschluss erwerben können. So wichtig diese Öffnung in der beruflichen Bildung ist: Sie darf nicht das Ende sein. Auch wenn die Arbeitslosenzahl auf 2,2 Millionen gesunken ist, so gibt es doch einen harten Kern von 800.000, der mehr als ein Jahr ohne Job ist. Hinzu kommen viele, deren Arbeitswelt sich rapide verändert. Wollen sie sich fortbilden, sollte dies nicht an fehlender Förderung scheitern. Ausgaben dafür sind besser investiert als in Arbeitslosengeld oder Hartz IV.
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