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WESTFALEN-BLATT: Kommentar zu den Corona-Beschlüssen

Bielefeld (ots)

Eine abermalige Verlängerung des Lockdowns mit noch strengeren Beschränkungen trotz sinkender Infektionszahlen - ist das nicht ein Widerspruch? Leider nein!

Denn so gut es sein mag, dass die Zahl der Neuinfektionen und damit verbunden auch die 7-Tage-Inzidenzen tendenziell zurückgehen, so unstrittig bleibt, dass die Werte immer noch viel zu hoch sind. Von der Gefahr, dass sich die offenbar deutlich ansteckenderen Virus-Varianten auch hierzulande ausbreiten könnten, ganz zu schweigen.

So sind allein in den zurückliegenden sechs Wochen mehr als doppelt so viele Menschen an und mit Corona gestorben wie in den sechs Monaten davor. Und der Weg zum herbeigesehnten Frühling mit milderen Temperaturen und deutlich mehr Möglichkeiten, das Leben nach draußen zu verlagern, ist noch weit. Liegt die Politik mit ihren Maßnahmen also richtig? Ich meine, ja.

Dabei gibt es ohne Zweifel jede Menge an Kritikpunkten. Ja, im Herbst ist viel zu zögerlich gehandelt worden. Ja, aktuell nagt insbesondere der Mangel an Impfstoff am Durchhaltevermögen der Menschen. Und ja, auch allen, die eine Langzeitstrategie vermissen, ist im ersten Moment kaum zu widersprechen. Danach gefragt aber, wie eine solche Strategie aussehen müsste, wissen die Kritiker zumeist wenig Überzeugendes zu sagen.

Regelrecht töricht ist, wer immer noch versucht, den Gesundheitsschutz gegen die ökonomischen Interessen unserer Gesellschaft auszuspielen. Denn nichts schadet Wirtschaft und Wohlstand mehr als ein monatelanges Dahindümpeln. Nicht ohne Grund lautet ein Sprichwort: "In Gefahr und höchster Not bringt der Mittelweg den Tod". Heißt konkret: Die Zero-Covid-Strategie ist kein linksradikales Sektierertum, sondern ein ernsthafter und von vielen Wissenschaftlern favorisierter Ansatz. Es wäre gut, ihn entsprechend ernsthaft zu diskutieren.

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