Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Wolfowitz
Bielefeld (ots)
Die Liebe, oder was manche dafür halten, ist ein gefährliches Pflaster - zumal in der amerikanischen Politik. Paul Wolfowitz hätte es wissen müssen. Man kann nicht öffentlich den Kreuzzug gegen die Korruption predigen und gleichzeitig unter der Tarnkappe im eigenen Haus der Geliebten Geld zuschustern. Zum Glück ist selbst eine Institution wie die Weltbank - immerhin größter Entwicklungshilfegeber - heute so transparent, dass die vom Präsidenten durchgesetzte üppige Gehaltserhöhung nicht geheim geblieben ist. Wolfowitz ist der prominenteste, aber nicht der erste Täter, der 2007 über sein korruptes Fehlverhalten stolpert. Die Reihe zieht sich um den Globus von Bangladesch, wo sich der Sohn der Ministerpräsidentin jetzt vor Gericht verantworten muss, bis zu Siemens- und VW-Managern in Deutschland, denen das Gleiche blüht. Die abschreckende Wirkung, die davon hoffentlich ausgeht, kann man nur begrüßen. Um US-Präsident George Bush allerdings, der die Ernennung von Wolfowitz einst durchgesetzt hat, wird es allmählich einsam. Diejenigen, die mit ihm den Feldzug gegen den Irak wider alle Vernunft durchgesetzt haben, fallen nun fast schon reihenweise aus ihren Ämtern.
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