Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Afghanistan
Bielefeld (ots)
Für die Hinterbliebenen wird dies kein Trost sein. Nach der bewegenden Trauerfeier für die drei in Afghanistan getöteten Bundeswehr-Soldaten gestern Abend in Köln, wird die Diskussion über einen Verbleib der Bundeswehr am Hindukusch nun erst richtig einsetzen. Schon jetzt ist die Nation in dieser Frage gespalten: Weit mehr als die Hälfte der Bundesbürger haben sich in einer Umfrage für den sofortigen Abzug aus Afghanistan eingesetzt. Doch es ist auch in unserem Interesse, dass die Bundesregierung dieser Stimmung nicht nachgibt, in Afghanistan bleiben will und mit Nachdruck für ihr Konzept der Vernetzung von zivilem Wiederaufbau und militärischer Absicherung wirbt. Es ist schon bedauerlich, dass die Diskussion über Fehler und die richtige Strategie erst nach diesem schrecklichen Anschlag so richtig eingesetzt hat. Die Bundesregierung hätte schon viel früher die USA zu mehr Rücksicht gegenüber der Zivilbevölkerung auffordern müssen. Allein militärisch, das sagen alle Experten, ist die Wende in Afghanistan nicht zu schaffen. Ein ganz wichtiges Zauberwort heißt, das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Dass die Bundeswehr mit diesem Konzept richtig liegt, zeigt die für heute von Afghanen in Kundus geplante Demonstration für den Verbleib der Bundeswehr. Sie haben Vertrauen und bauen darauf, dass die Bundeswehr ihnen auf dem Weg in eine bessere Zukunft hilft.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell