Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Kamps und Homann
Bielefeld (ots)
Das Wort »Heuschrecke« sollte man im Zusammenhang mit Heiner Kamps tunlichst vermeiden. Der rheinische Brötchen-König hat zwar mit seiner Kamps AG vor Jahren vielen lokalen Bäckern einen gehörigen Schrecken eingejagt. Damals gährte ein Teig, der den Meistern die Zornesröte ins Gesicht trieb. Doch letztlich hat sich bis 2002 die handwerkliche Qualität auf breiter Basis gegen die Billigbäcker aus Düsseldorf durchgesetzt. Heiner Kamps zog die Konsequenz. Wer den Nudelteig beherrscht, wird am Brotteig nicht scheitern. Er verkaufte an Barella und machte sich damit schuldenfrei. Von dem Geld, was darüber hinaus zusätzlich in seine Kasse floss, angelte er sich ausgerechnet die Schnellimbiss-Kette Nordsee. Das Wort »Fischrestaurant« war schon damals übertrieben. Immerhin: Kamps scheint gelernt zu haben. Die Nordsee, zum Zeitpunkt der Übernahme unter Feinkost-Liebhabern nicht gerade bestens beleumundet, hat sich seitdem zu ihrem und dem Vorteil der Kunden weiter entwickelt. Diese Feststellung lässt für Homann hoffen. Deutschlands größter Kartoffelsalat-Hersteller wurde seit dem Abschied der Gründerfamilie in Dissen durch mehrere Eigentümerwechsel nicht gerade verwöhnt. Kontinuität täte gut. Das gilt auch für Kamps. Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln: Solche Springprozessionen sind nicht geeignet, Vertrauen zu schaffen.
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