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Klimaneutralität im Gesundheitssektor: Es geht nicht voran

Klimaneutralität im Gesundheitssektor: Es geht nicht voran
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Frankfurt am Main (ots)

Die Transformation des Gesundheitssektors zur Klimaneutralität stagniert. Zwar beschäftigen sich viele Organisationen mit Nachhaltigkeit, häufig fehlt jedoch die strategische und organisatorische Implementierung des Themas. Das zeigt eine aktuelle Befragung von Organisationsvertretern.

Trotz zahlreicher Herausforderungen: Viele Organisationen des Gesundheitssektors haben das Thema Klimaneutralität auf der Agenda. Das geht aus einer aktuellen Studie von F.A.Z. Business Media research im Auftrag der BARMER und des F.A.Z. Instituts hervor. Fast die Hälfte der Befragten beschäftigt sich demnach aktiv mit Klimaneutralität, ein Fünftel plant es. Zur ganzen Wahrheit gehört jedoch: Der Anteil der Einrichtungen, die wirklich tätig geworden sind, stagniert seit 2022.

Auch der im Zuge dieser Studie erhobene BARMER Klimaschutzindex belegt dies. Der Index zeigt seit 2022, wie das Gesundheitswesen den eigenen Beitrag zur CO2-Reduktion auf dem Weg zur Klimaneutralität und die Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten einschätzt. Diese Bewertung der Expertinnen und Experten trübt sich mit Blick auf die Fortschritte beim Klimaschutz das zweite Jahr in Folge leicht ein.

"Das Gesundheitswesen kann und muss einen spürbaren Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten. Der BARMER Klimaschutzindex zeigt, dass hier noch viel mehr Kraft, Ideen und Engagement mobilisiert werden müssen. Sowohl in der Branche selbst als auch in der Politik vom Bund bis zu den Kommunen", sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER.

Die organisatorische Verankerung von Nachhaltigkeit ist weiterhin stark ausbaufähig. Erst ein Fünftel der befragten Einrichtungen hat Klimaschutzziele definiert (2023: 17 Prozent). Zudem haben 15 Prozent eine Klimaneutralitätsstrategie formuliert und 11 Prozent eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt (2023: jeweils 12 Prozent).

Die Umsetzung einzelner Klimaschutzmaßnahmen befindet sich teilweise unter Vorjahresniveau: Nur noch 56 Prozent der Einrichtungen, die aktiv in Klimaschutz investieren oder dies planen, fördern nachhaltige Mobilität (2023: 62 Prozent). Zudem wird die energetische Sanierung derzeit von 53 Prozent vorangetrieben (2023: 57 Prozent). 58 Prozent der Organisationen setzen auf erneuerbare und lokale Energiequellen (2023: 58 Prozent).

"So dringlich die Transformation auch ist: Für den Gesundheitssektor ist der Weg zur Klimaneutralität voller Hindernisse. Die notwendigen Investitionen sind hoch, Erträge lassen sich erst Jahre später einfahren. Die Rahmenbedingungen für den notwendigen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit müssen deshalb verbessert werden", plädiert Jacqueline Preußer, Head of Research bei F.A.Z. Business Media.

Allerdings sehen sich die Befragten noch häufiger als zuvor durch ungenügende finanzielle Mittel ausgebremst: 50 Prozent nennen diesen Aspekt (2023: 44 Prozent). Mehr als ein Drittel sieht zudem infrastrukturelle Hindernisse und fast ein Viertel klagt über fehlendes Know-how. 23 Prozent sehen ihre Einrichtung zudem durch politische und rechtliche Rahmenbedingungen ausgebremst.

F.A.Z. Business Media research hat im Sommer 2024 Organisationen des deutschen Gesundheitssektors zum Thema Klimaneutralität befragt. Unter den 409 Befragten sind Vertreter aus Praxen, Krankenkassen, Kliniken, Apotheken und Sanitätshäusern sowie der medizintechnischen und pharmazeutischen Industrie. Die Studienreihe erhebt jährlich den Status quo der nachhaltigen Transformation des Sektors.

Alle Ergebnisse der Organisationsbefragung sind hier aufbereitet: https://ots.de/Eep06R

Die detaillierten Ergebnisse des BARMER Klimaschutzindex sind hier zu finden: https://ots.de/bNPJA4

Die Studie ist hier als PDF abrufbar: https://ots.de/ebhTpA

Pressekontakt:

F.A.Z.-Institut GmbH
Bianca Labitzke
Pariser Straße 1
60486 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 7591 2860
E-Mail: b.labitzke@faz-institut.de

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