Tipps für das Heizen und Lüften während der Heizperiode
Schimmel an
den Wänden - die allgegenwärtige Gefahr
Saarbrücken (ots)
Mit Beginn der kalten Jahreszeit ist die Bauseuche Schimmelpilz wieder häufig in unseren Wohnungen und Häusern zu sehen. Seine Sporen verteilen sich in die ganze Raumluft und können besonders bei empfindlichen oder erkrankten Menschen ihre gesundheitsgefährdende Wirkung entfalten. DEKRA ETS GmbH, der Baudienstleister der DEKRA Gruppe, gibt einige Empfehlungen für das richtige Heizen und Lüften in Gebäuden.
Richtig bedeutet: Es sollten alle Räume einer Wohnung beheizt werden. Nur so können die Raumwände die Wärme speichern. Wer tagsüber während seiner Abwesenheit die Heizung ausschaltet oder zu stark reduziert (Raumtemperatur unter 15 Grad C), findet am Abend eine ausgekühlte Wohnung vor. Wird dann die Heizung kräftig hochgefahren, erwärmt sich zunächst nur die Raumluft, nicht aber die Wände. Kalte Wände jedoch bringen die im Raum befindliche Luftfeuchtigkeit zum Kondensieren und schaffen damit gute Bedingungen für den Schimmel.
Häufig wird ein Aufenthaltsraum innerhalb einer Wohnung stark beheizt und andere Räume nur mäßig oder gar nicht. Zimmertüren sollten dann verschlossen bleiben. Bei geöffneten Türen sollte der Temperaturunterschied in den einzelnen Räumen nicht mehr als 4 Grad C betragen.
Eine Dauerlüftung mit gekipptem Fenster ist während der Heizperiode nicht zu empfehlen. Es besteht einmal die Gefahr der Tauwasserbildung an den dadurch ständig unterkühlten Bauteilen. Zum anderen wird viel Heizenergie verschwendet. Ebenfalls sollte die verbrauchte Luft eines Zimmers nicht in andere, nicht beheizte Innenräume geführt werden. Die Luftfeuchtigkeit würde sich sofort an den kühleren Wandflächen niederschlagen.
Als richtiges Lüften wird empfohlen: Mehrmals am Tag alle Fenster weit für ca. fünf bis 10 Minuten öffnen. Durch den entstehenden Durchzug findet ein rascher Austausch der warmen, feuchtigkeitsbeladenen Raumluft mit der Außenluft statt, ohne das sich Möbel und Wände zu stark abkühlen. Thermostatventile beim Lüften immer auf 0 - 1 reduzieren.
Bei Schimmelbefall stellt sich die Frage, ob baukonstruktive Mängel oder das Verhalten des Wohnungsnutzers die Ursache darstellen. Schimmelpilze benötigen feuchte oder nasse Bauteile, um wachsen zu können. Feuchtigkeit in Häusern entsteht durch Tauwasser. Dieses bildet sich entweder bei einem Überangebot von Luftfeuchtigkeit, z.B. vom Wäschetrockner, oder an Bauteilen, die Wärmebrücken aufweisen. Typische Wärmebrücken sind unzureichend gedämmte Stirnseiten von Geschoßdecken, von Fensterstürzen oder schlecht gedämmte Rolladenkästen. Diese Baufehler können in der Regel schnell erkannt werden.
Oft ist im Heizungs- und Lüftungsverhalten des Nutzers die Ursache für den Schimmelbefall zu suchen. Ihm wird häufig undifferenziert empfohlen, mit der Heizenergie sparsam umzugehen. Wer diese Ratschläge befolgt und die Raumtemperatur um 1 Grad C absenkt, um 6 % der Heizkosten einzusparen, handelt volkswirtschaftlich richtig, aber bauphysikalisch falsch.
Auch die heutigen Baustandards fördern die Schimmelbildung: dichte sonnenverglaste Fenster, kunststoffbezogene oder versiegelte Fußböden, waschfest gestrichene Wände, Möbel mit wasserfester Oberfläche - in allen Fällen kann Feuchtigkeit nicht aufgenommen werden. Wird sie nicht durch regelmäßiges Lüften nach außen geführt, schlägt sie sich als Kondensat an den kälteren Wänden nieder. Obwohl die Beheizung der Wohnung immer teurer wird, sollte die Heizung auch bei Abwesenheit nicht unter 15 - 16 Grad C Raumtemperatur abgesenkt werden.
Bei richtigem Beheizen und Lüften kann man den Geldbeutel schonen und dem Schimmelpilzbefall vorbeugen.
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