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Spektakulärer DEKRA Crashtest mit Pocket Bikes
Riesengefahr durch Pocket Bikes
Für Straßenverkehr nicht geeignet
Hauptproblem: Extrem niedrige Bauhöhe

Stuttgart (ots)

Pocket Bikes sind im Straßenverkehr
brandgefährlich, warnen die Sachverständigen von DEKRA nach einem
Crash Test mit einem der kleinen Bikes im DEKRA Technology Center,
Klettwitz (Brandenburg). Die Fahrer von Pocket Bikes schweben in
Lebensgefahr, wenn sie damit am Straßenverkehr teilnehmen. Denn bei
einem Seitenaufprall auf einen Pkw müssen Pocket Bike-Fahrer mit
schwersten oder sogar tödlichen Verletzungen rechnen. Die
Sachverständigen hatten ein mit Dummy besetztes Pocket Bike mit 40
km/h gegen die Seite eines VW Golf prallen lassen. Ein Mensch hätte
dabei schwerste Verletzungen an Hals- und Lendenwirbelsäule
davongetragen, zeigte die Auswertung der Highspeed-Aufnahmen. 
Das Hauptproblem der bis zu 70 km/h schnellen Bikes liegt in der
extrem tiefen Sitzposition des Fahrers, sagen die Unfallexperten von
DEKRA. Bei einem Kreuzungsunfall mit einem Pkw schlägt der Kopf des
Fahrers daher mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bereich der harten
Karosserieoberkante auf. Weil hier jegliche Knautschzone fehlt, ist
der Fahrer in der Regel lebensbedrohlichen Belastungen ausgesetzt.
Bei größeren Zweirädern hat der Biker aufgrund seiner höheren
Sitzposition noch die Chance, den Pkw zu "überfliegen".
Ein hohes Gefahrenpotenzial sehen die Experten auch darin, dass
die nur 80 Zentimeter hohen Flitzer im Verkehr leicht übersehen
werden. Selbst mit Fahrer sind sie so niedrig, dass sie hinter einem
Pkw völlig verschwinden können. Dadurch werden auch Fußgänger
gefährdet, weil sie die niedrigen Bikes auf der Straße kaum erwarten.
Eine noch dramatischere Gefährdung geht von ihnen aus, wenn auf dem
Fuß-weg gefahren wird.
Auch von ihrer Konstruktion her sind Pocket  Bikes nicht für den
öffentlichen Straßenverkehr geeignet, urteilen die Sachverständigen.
In punkto technischer Ausführung von Rahmen, Gabel , Rädern und vor
allem der zum Teil sehr schlechte Bremsen ähneln die Mini-Motorräder
eher Kinderspielzeugen und nicht Fahrzeugen, die sich auf den Straßen
bewegen. Es macht einen Riesenunterschied, ob man auf einem
gesicherten Privatparcours fährt oder auf belebten öffentlichen
Straßen, da im Straßenverkehr jeder Sturz oder Defekt zu
folgenschweren Kollisionen führen kann, betont DEKRA. Die
Sachverständigen warnen daher dringend davor, mit den kleinen Bikes
auf öffentlichen Straßen zu fahren. Aber auch Fahrten auf
Privatgelände sind nicht ohne Risiko: Da die private
Haftpflichtversicherung für eventuell verursachte Schäden nicht
aufkommt, können Unfälle extrem teuer werden und den Verursacher
unter Umständen ein Leben lang belasten.
Die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr ist an klar umrissene
Auflagen geknüpft. Kleinkraftkräder mit einer bauartbedingten
Höchstgeschwindigkeit bis 45 km/h sind zulassungsfrei, brauchen aber
eine Betriebserlaubnis und ein Versicherungskennzeichen. Verstöße
gegen die Zulassungspflicht werden mit einem Bußgeld in Höhe von 50
Euro und drei Punkten im Verkehrszentralregister geahndet.
DEKRA erinnert Pocket-Biker außerdem an die Vorschriften des
Fahrerlaubnisrechts: Vorausgesetzt, die Fahrzeuge dürfen am
öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen, können Fahrzeuge mit einer
Höchstgeschwindigkeit bis 25 km/h von Personen ab 15 Jahren mit
Mofa-Prüfbescheinigung gefahren werden. Für Fahrzeuge über 25 km/h
Höchstgeschwindigkeit ist ein Mindestalter von 16 Jahren und eine
Fahrerlaubnis der Klasse M (bis 45 km/h) erforderlich, bei Bikes über
45 km/h Spitze wird der Führerschein der Klasse A1 benötigt.
Fahren ohne Fahrerlaubnis ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein
Straftatbestand nach § 21 Straßenverkehrsgesetz, wobei ein Gericht
über das Strafmaß entscheidet. Mindestens wird dann eine in
Tagessätzen berechnete Geldstrafe fällig, in krassen Fällen droht
sogar eine Freiheitsstrafe. Überdies kann ein verkehrspsychologisches
Gutachten über die charakterliche Eignung den späteren Erwerb des
Führerscheins erschweren.

Pressekontakt:

Friedhelm Schwicker
(07 11) 78 61-24 19
(07 11) 78 61-27 00
friedhelm.schwicker@dekra.com

Original-Content von: DEKRA SE, übermittelt durch news aktuell

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