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RNZ: Dann eben Beck

Heidelberg (ots)

Von Klaus Welzel
Wie gut, dass es die SPD gibt. Denn würde Lafontaines Plan aufgehen, 
seine ehemalige politische Heimat zum sozialistischen Karthago zu 
machen, die "kleinen Leute" im Land wären politisch orientierungslos.
Nicht nur die "kleinen Leute", auch die, die sich für sozialen 
Ausgleich einsetzen, die gewerkschaftsnahen  sowieso und viele andere
mehr, die sich weniger leicht ein Etikett zuweisen lassen.
Ja, wenn es die SPD eines Tages nicht mehr gäbe, weil die Partei 
unter ihrem  glücklos agierenden Vorsitzenden Kurt Beck, zerrieben 
worden wäre, dann würde  das gesamte Parteiengefüge  verändert - bis 
hin zur CDU. Denn eine Partei wie die SPD kann nur verschwinden, wenn
sich Politikverdruss so breit macht, dass nur noch die Populisten 
Chancen hätten, also die Lafontaines dieser Republik. Es ist wohl  
keine Übertreibung, zu behaupten,  die Volkspartei CDU brauche die 
Volkspartei SPD  - und umgekehrt.
Deshalb ist es ein großes Dilemma, wie die SPD(-Spitze) ihren Chef 
öffentlich zerlegt. Ob  Nahles,  Müntefering, oder Gabriel:   Sie 
alle stellen jeden Tag neue Forderungen auf. Und  Kurt Beck geht 
darauf auch noch ein. Dabei gibt es zu beinahe jeder Frage x-fach 
Parteitagsbeschlüsse, Festlegungen, Zeitpläne. Im Grunde macht Beck 
seine Sache so schlecht nicht. Nur kann er sich nicht verkaufen. 
Unter Marketing-Aspekten wäre Lafontaine  der bessere SPD-Chef. Aber 
eine Partei ist eben keine Seife - man darf sie nicht verkaufen.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

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