Rhein-Neckar-Zeitung: Globales Handeln
Heidelberg (ots)
Von Thomas Veigel Der Jubel an der Börse war sehr verhalten und von kurzer Dauer. Die gemeinsame Zinssenkung der wichtigsten Notenbanken der Welt konnte den panikartigen Ausverkauf an den deutschen Aktienmärkten nur für wenige Minuten stoppen. Hier bieten sich für mutige Anleger wieder die ersten Einstiegsmöglichkeiten in grundsolide Industrieunternehmen. Von Banktiteln sollte man allerdings tunlichst die Finger lassen. Es wäre zu schön gewesen, wenn die konzertierte Aktion der Geldhüter für steigende Aktienkurse gesorgt hätte. Das wäre möglicherweise auch passiert, wenn nicht gleichzeitig die Konjunkturprognosen pulverisiert worden wären. Wenn die Wirtschaft schwächelt, sinkt auch die Nachfrage nach Krediten. Ein halber Prozentpunkt weniger Zinsen hilft da nicht. Aber die Richtung des Vorgehens stimmt: Nach der fast unüberschaubaren Fülle von nationalen Alleingängen bei Rettungsplänen und Garantien zeichnet sich die Erkenntnis ab, dass man einer globalen Krise mit weltweit abgestimmten Maßnahmen begegnen muss. Nach dem teilweise chaotisch wirkenden Krisenmanagement der einzelnen Länder müssen intelligente Lösungen erarbeitet werden - von den Notenbanken und der Politik. Der Finanzmarkt selbst kann kein Vertrauen herstellen. Das hat er auf längere Zeit verspielt.
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