RNZ: Die Opel-Hilfe darf den Wettbewerb nicht verzerren Ein Kommentar von Klaus Welzel
Heidelberg (ots)
Opel ist nicht das erste Unternehmen, das seinen Mitarbeitern in diesen Zeiten Verzicht abfordert - es wird auch nicht das letzte sein. Und ganz ähnlich wie im Fall der Rüsselsheimer offenbart sich auch in anderen Firmen erst durch die Krise das Missmanagement der letzten Jahre. Nur: Was nützt die Erkenntnis, dass in der Vergangenheit die Gewinne privatisiert wurden, während jetzt die Lasten sozialisiert werden? Soll die Konsequenz sein, Firmen wie Opel samt ihrer 25<TH>000 Jobs untergehen zu lassen? Eine schwierige Entscheidung nicht nur für die Bundesregierung, sondern zum Beispiel auch für die IG Metall, die über den Spielraum Lohnverzicht verhandeln muss. Es wäre jedenfalls falsch, Opelaner-Löhne bedingungslos zu senken. Gerade GM hat sich in den letzten Jahren als schlechter Partner der deutschen Wirtschaft erwiesen. Sollen jetzt Opel-Autos zur Belohnung durch Lohndumping gegenüber VW, Mercedes oder Audi konkurrenzfähig gemacht werden? Schließlich ist die mäßige Qualität von "Astra" und Co. in früheren Jahren nur ein Grund für die Rüsselsheimer Autokrise. Viel mehr wiegt doch die Tatsache, dass weltweit eine Überproduktion von Millionen von Autos besteht. Die Crux einer jeden Hilfe für Opel besteht darin, dass zugleich andere Firmen benachteiligt werden. Fair ist das nicht.
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