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Kölner Stadt-Anzeiger: Angehörige von Künstlern betrauern Verlust von Schätzen des Kölner Archivs/Böll-Sohn René: Eine Katastrophe - Wir glaubten Nachlass am sichersten Ort überhaupt/Renate Gruber: "Fast wie ein zweiter Tod"

Köln (ots)

Die Witwe des Foto-Sammlers und Kurators L. Fritz
Gruber, Renate Gruber, betrauert den Verlust des Nachlasses ihres 
Mannes. "Fast wie einen zweiten Tod" habe sie den Einsturz des 
Historischen Archivs der Stadt Köln am Dienstag empfunden, sagte 
Gruber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Ihr Mann, der 
2005 gestorben ist, hatte dem Haus 20 Regalmeter an Aufnahmen und 
Manuskripten überlassen. Ob diese noch zu retten sind, ist bislang 
unklar.
Von einer "Katastrophe" sprach René Böll, Sohn des Nobelpreisträgers 
Heinrich Böll angesichts der mutmaßlichen Vernichtung nahezu des 
gesamten schriftstellerischen Nachlasses seines Vaters mit rund 140 
Regalmetern Typoskripten und so wichtige Dokumenten wie der 
Nobelpreisurkunde. "Das ist ein "unwiederbringlicher Verlust", sagte 
Böll der Zeitung, "zumal es von vielen Archivalien keine Kopien 
gibt." Erst vor drei Wochen hatte er den Restnachlass dem 
Historischen Archiv übergeben. "Dort glaubten wir sie nun am 
sichersten Ort überhaupt aufgehoben." Eher zufällig verschont blieben
Bölls Typoskripte des Romans "Haus ohne Hüter" sowie der Essays aus 
den Jahren 1976 bis 1979: Das Heinrich-Böll-Archiv hatte sie 
ausgeliehen, um sie für die Kölner Werkausgabe zu sichten.

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Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
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