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Kölner Stadt-Anzeiger: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert geplante Regeländerung für Rabattverträge/Sie sei "selten dumm und ginge tatsächlich auf Kosten der Versicherten

Köln (ots)

Die Arzneimittelsparpläne von
Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) werden
nach Ansicht der SPD zu erheblichen finanziellen Belastungen der 
Patienten führen.
Die geplante Regeländerung für Rabattverträge zwischen Hersteller und
Krankenkassen
sei "selten dumm und und ginge tatsächlich auf Kosten der 
Versicherten", sagte der
gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Karl 
Lauterbach, dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Mittwochs-Ausgabe). Mit der geplanten Änderung 
würden sich Ärzte
und Apotheken "durch gut dotierte Verträge zur 
"Anwendungsbeobachtung" und "Patientenberatung"
veranlasst sehen, ihren Patienten besonders teure Präparate 
anzuempfehlen, die von
ihren Kassen nicht mehr voll ersetzt würden", sagte Lauterbach.
Hingegen seien die von der Pharmabranche beschworenen Gefahren durch 
Röslers Sparpläne
aus der Luft gegriffen. In kaum einer Branche werde so gut verdient 
wie im Pharmabereich.
"Da können die Unternehmen in Zeiten der Wirtschaftskrise und 
Lohneinbußen ohne weiteres
ihren Beitrag leisten", sagte Lauterbach der Zeitung. Angesichts der 
umfänglichen
Marketingaktivitäten, die bis zu 30 Prozent des Gesamtumsatzes der 
Branche ausmachten,
sei es "geradezu lächerlich, wenn wegen einer moderaten Erhöhung des 
Rabatts jetzt
so getan wird, als stehe die Existenz der Hersteller auf dem Spiel". 
Die Branche solle
vielmehr "ihre Werbeetats abrüsten".
Der Verband forschender Arzneimittelhersteller (Vfa) kündigte für 
Mittwoch einen Forderungskatalog
an, um "Bösestes noch zu verhindern", wie 
VfA-Kommunikations-Geschäftsführerin Susan
E. Knoll dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte. Vor allem die geplante 
Erhöhung des Herstellerzwangsrabatts
von sechs auf 16 Prozent und das Einfrieren der Arzneimittelpreise 
bis 2013 werden
vom VfA Bedrohung empfunden. Schließlich könnten die Gewinne der 
Branche in Folge
der Sparpläne um bis zu 1,5 Milliarden Euro jährlich zurückgehen. 
Nach Informationen
der Zeitung wird Rösler bereits am Freitag einen Vorentwurf für das 
Pharma-Spargesetz
vorlegen.

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Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de

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