Kölner Stadt-Anzeiger: Schauspielerin Andrea Sawatzki: Wer einen Angehörigen gepflegt hat, neigt in Familiendingen zum Perfektionismus
Köln (ots)
Schauspielerin und Autorin Andrea Sawatzki hat als Kind mit ihrer Mutter ihren an Alzheimer erkrankten Vater versorgt. Dies habe dazu geführt, dass sie danach lange versucht habe, ihr Familienleben perfekt hinzubekommen, sagte Sawatzki dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe): "Es prägt, wenn man als Kind lernt: Wenn ich mich nicht zusammenreiße, ist die Hölle los zu Hause. Das ist wie ein Panzer, in dem man steckt. Ich glaube, deswegen habe ich auch so lange gebraucht, um wieder lockerer zu werden." Ohnehin stecke in vielen Frauen noch das Idealbild der perfekten Hausfrau und Mutter, so die 50-Jährige: "Ich glaube schon, dass viele Frauen die Sehnsucht haben, ruhender Mittelpunkt der Familie zu sein. Gleichzeitig möchten sie moderne, berufstätige Frauen sein - dadurch geraten sie manchmal an den Punkt, wo sie sagen: Ich schaffe das alles nicht, ich genüge nicht. Was Quatsch ist, weil dafür übernatürliche Kräfte nötig wären." Ihr selbst sei es schwergefallen, diese Ansprüche abzulegen: "Ich habe mir auch erst im Lauf der letzten Jahre angewöhnt, einfach ein paar Sachen zu lassen und auf meinen Mann oder meine Kinder zu übertragen."
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