Kölner Stadt-Anzeiger: Deutsch-iranische Islamwissenschaftlerin Amirpur nennt Trumps Dekret "Wasser auf die Mühlen des IS" - "Boykottiere schon länger die US-Regierung"
Köln (ots)
Köln. Die deutsch-iranische Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur hat das Einreisedekret der US-Regierung als rassistisch kritisiert. "Es ist eine rassistische Praxis und neben vielen anderen negativen Aspekten ist es natürlich auch Wasser auf die Mühlen des Islamischen Staates. Denn das ist ja genau die Dichotomie, die vom IS immer aufgemacht wird: dass es um ,den' Westen gegen ,die' Muslime geht", sagte sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). "Muslime werden als solche unter Generalverdacht gestellt, dass sie Terrorakte verüben, denn das ist die Aussage des ganzen Vorgangs", erklärte sie weiter. Das werde von IS-Seite mit Sicherheit genutzt werden, um die Propaganda gegen die "im Westen" zu verstärken.
Amirpur berichtete, die Praxis schärferer Kontrollen gegen iranisch-stämmige Menschen wie gegen sie und ihren Ehemann Navid Kermani gebe es bereits seit einigen Jahren. Sie habe daraus ihre Konsequenzen gezogen. "Ich bin schon in den vergangenen zwölf Monaten zu drei Kongressen und Vortragseinladungen deshalb nicht gereist, weil ich mir sagte, ich boykottiere nun meinerseits die amerikanische Regierung, weil ich mich diesem Visa-Prozedere nicht unterziehen will."
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149
Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell