Kölner Stadt-Anzeiger: Revision im Kölner Raser-Prozess: Opferanwalt fordert Freiheitsstrafen ohne Bewährung
Köln (ots)
Vor dem Revisionsprozess gegen die beiden Männer, die vor drei Jahren bei einem Rennen auf dem Kölner Auenweg den Tod einer Radfahrerin verschuldet haben sollen, fordert Opferanwalt Nikolaos Gazeas Freiheitsstrafen ohne Bewährung für die Angeklagten. Die bisher verhängten Urteile seien "ein Schlag ins Gesicht für die Eltern und den Bruder der Verstorbenen gewesen, sie haben aber auch das Vertrauen der Bevölkerung in eine gerechte Justiz massiv erschüttert", betont Gazeas. Dies berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" in seiner Montagausgabe. An diesem Montag beginnt vor dem Kölner Landgericht erneut der Prozess gegen die beiden Männer. Sie waren im April 2016 wegen fahrlässiger Tötung zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Das Kölner Landgericht hatte zwar festgestellt, dass den Beschuldigten an jenem Abend im April 2015 bewusst war, dass sie mit ihrer riskanten Fahrweise andere gefährdeten. Einen Vorsatz sahen die Richter jedoch nicht; vielmehr hätten beide in Überschätzung ihrer Fähigkeiten darauf vertraut, dass schon nichts passieren werde. Zudem stellten die Richter den beiden Angeklagten eine günstige Sozialprognose. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat das Urteil teilweise aufgehoben und den Fall nach Köln zurückverwiesen, weil er die Aussetzung zur Bewährung für nicht angemessen hielt. Für Anwalt Gazeas ist der Fall Auenweg ein "Paradebeispiel für ein unsicheres Zurückweichen" des Staates vor dem Verbrechen, sollten die Angeklagten nicht ins Gefängnis müssen. "Nennen Sie mir außerhalb der Raserszene einen Menschen, dem eine Bewährungsstrafe nicht völlig unverständlich erscheint", so Gazeas im "Kölner Stadt-Anzeiger".
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