Kölner Stadt-Anzeiger: Weißer Ring in NRW spürt nichts von sinkender Kriminalitätsrate - Opferorganisation vermisst Unterstützung aus der Politik
Köln (ots)
Köln. Trotz seit Jahren sinkender Kriminalitätszahlen und steigender Aufklärungsquoten in Nordrhein-Westfalen wenden sich immer mehr Kriminalitätsopfer an die Hilfsorganisation Weißer Ring. Die positiven Entwicklungen in der Kriminalstatistik "machen sich bei uns nicht bemerkbar, im Gegenteil", sagte Bernd König, Vorsitzender des Landesverbandes NRW/Rheinland, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). Voriges Jahr hätten sich 2124 Opfer an seinen Verband gewandt, 301 mehr als 2017. Insgesamt 595.000 Euro zahlte der Weiße Ring im Vorjahr an finanziellen Hilfen aus, 2017 waren es 26.000 Euro weniger. "Das mag auch daran liegen, dass der Weiße Ring immer bekannter wird", sagte König. Zugleich beklagte er die mangelnde Unterstützung des Vereins durch die Landespolitik. Zwar halte man einen "recht guten" Kontakt zum Innenministerium. Von allen Fraktionen, denen der Verband NRW/Rheinland dieses Jahr ein Gespräch angeboten habe, hätten aber nur die Grünen geantwortet und zu einem Gespräch eingeladen, sagte König. "Das ist schon etwas frustrierend. Ich hätte gedacht, dass da mehr kommt." Der Weiße Ring arbeitet fast ausschließlich mit ehrenamtlichen Helfern und ist vor allem auf Spenden angewiesen.
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