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Kindernothilfe fordert, unbegleitete Flüchtlingskinder trotz Corona-Krise nach Deutschland zu holen - NRW mit Bundesregierung im Gespräch

Köln (ots)

Duisburg/Düsseldorf. Die Hilfsorganisation "Kindernothilfe" hat die Bundesregierung in einem Brief aufgefordert, ihrer Zusage nachzukommen und unbegleitete Kinder und Jugendliche aus den Flüchtlingslagern aus den griechischen Inseln auszufliegen, bevor dort die Corona-Epidemie ausbricht. Acht EU-Staaten hätten versprochen, wenigstens 1500 Kinder auszufliegen. "Aber das ist durch Corona auf Halten gestellt. Deutschland wollte 700 bis 800 aufnehmen. Das ist in der Corona-Krise jetzt anscheinend nicht mehr vermittelbar", sagte Frank Posch, Kinderrechtsexperte der Kindernothilfe in Duisburg, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). Besonders kritisch ist die Lage nach Einschätzung der Organisation in dem völlig überfüllten Lager auf Lesbos. Nach Schätzungen der "Kindernothilfe" sind unter den insgesamt 41200 Flüchtlingen auf den fünf Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos rund 20000 Kinder, von denen ein Viertel ohne Begleitung sei. "Es gibt leider keine offizielle Zahl der unbegleiteten Kinder. Aber es sind mindestens 5000, meistens Jugendliche", sagte Posch. Auf Nachfrage verwies das NRW-Integrationsministerium auf die Bundesregierung. "Nordrhein-Westfalen ist weiterhin in Abstimmung mit dem Bund, der hier die Koordination übernehmen muss", sagt Minister Joachim Stamp der Zeitung. Der FDP-Politiker hatte sich bereits Ende Januar dafür stark gemacht, vor allem kranke Kinder aus Flüchtlingscamps auf den griechischen Inseln zu holen. Insgesamt haben sich 140 deutsche Städte und Gemeinden bereits im Januar im Bündnis "Sichere Häfen" zusammen geschlossen, darunter Köln, Düsseldorf, Freiburg und Potsdam. Sie sind bereit, Kinder und Jugendliche aufzunehmen.

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