Röttgen fordert Rundum-Erneuerung der CDU
Präsidiumsmitglied sieht Partei in "existenzieller Gefahr"- Zukunft von Armin Laschet offen
Köln (ots)
Der CDU-Politiker Norbert Röttgen hat nach der Wahlniederlage seiner Partei eine Rundum-Erneuerung gefordert. "Die ganze Breite der Partei muss verstehen, dass das jetzt ansteht", sagte der NRW-Bundestagsabgeordnete dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). Die CDU sei in "existenzieller Gefahr", ihren Status als Volkspartei zu verlieren, warnte Röttgen, der auch Mitglied im Parteipräsidium ist.
Die Zukunft von Armin Laschet, dem Röttgen Anfang des Jahres im Rennen um den Parteivorsitz unterlegen war, ließ er offen. "Armin Laschet ist der gewählte CDU-Vorsitzende und der gemeinsame Kanzlerkandidat. Diese Entscheidungen stehen, bis andere getroffen werden." Röttgen riet von einer sofortigen personellen Veränderung ab. "Wir können doch nicht parallel zu Verhandlungen über eine Regierung einen eigenen internen Wettbewerb in Gang setzen. Das würde sich nicht miteinander vertragen." Auf der anderen Seite dulde der Erhalt des Status als Volkspartei keinen Aufschub, fügte Röttgen hinzu. Er warnte seine Partei, einen Anspruch auf die Führung der künftigen Bundesregierung zu erheben. "Die SPD ist knapp stärkste Kraft geworden. Das ist keine Lage, in der wir Ansprüche anmelden könnten. Wer solch eine Anmaßung an den Tag legen würde, hätte schon den ersten Schritt dahin getan, am Ende nicht zu regieren."
Klar wandte sich Röttgen dagegen, bereits an diesem Dienstag über den derzeit mit Ralph Brinkhaus besetzten Vorsitz der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag abzustimmen. "Erstens haben wir keinen Konsens in dieser Personalie, und zweitens wissen wir nicht, ob wir den Oppositionsführer oder den Vorsitzenden der größten Regierungsfraktion wählen. Das sind sehr unterschiedliche politische Aufgaben."
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