Gothaer Versicherung und Barmenia wollen fusionieren -"Negative Ereignisse haben sich gehäuft"- Kein Stellenabbau geplant
Köln (ots)
Die Kölner Gothaer Versicherung und der Wuppertaler Versicherer Barmenia wollen fusionieren. Es wäre der erste große Zusammenschluss in der Branche seit fast 20 Jahren. Zu den Gründen für das Zusammengehen sagte Gothaer-Vorstandschef Oliver Schoeller dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe): "In den vergangenen Jahren haben sich die sogenannten schwarzen Schwäne, also disruptive negative Ereignisse weltweit gehäuft. Deshalb wollen wir uns breiter und diversifizierter aufstellen. " Schoeller betont, dass es ein Zusammenschluss auf Augenhöhe sein werde und keinesfalls eine Übernahme der Barmenia durch die größere Gothaer. Die Barmenia betreibt gemessen an den gesamten Prämien von 2,8 Milliarden Euro rund 80 Prozent Krankenversicherungsgeschäft. Die Gothaer liegt bei 4,6 Milliarden Euro Prämieneinnahmen mit Fokus auf das Geschäft mit Lebens- und Sachversicherung. Man ergänze sich also hervorragend auf den Geschäftsfeldern, so Schoeller.
Einen Stellenabbau werde es nicht geben, betont der Vorstandschef. "Der Zusammenschluss ist auf gemeinsames Wachstum ausgerichtet, dafür brauchen wir alle Menschen in beiden Unternehmen." Die Barmenia hat von insgesamt 2.500 Beschäftigten rund 2.200 am Standort in Wuppertal. Die Gothaer von 5.000 rund 3.500 am Unternehmenssitz in Köln. Es soll eine dreijährige Beschäftigungsgarantie geben. Zudem wird es eine Standortgarantie für Köln und Wuppertal geben.
Auch ein Sparprogramm sei nicht geplant. "Wir glauben, dass wir wechselseitig vom Vertrieb mit dann gemeinsam über 4.000 Partnern viel Schlagkraft im Markt entfalten und so ein sehr hohes Wachstum generieren", sagt Gothaer-Aufsichtsratschef Werner Görg im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Im Zuge des Zusammenschlusses sollen vor allem die Vertriebskräfte gebündelt sowie gemeinsame Investitionen in IT gestemmt werden.
Auf Vorstandsebene wird es künftig eine Doppelspitze aus Oliver Schoeller sowie dem Barmenia-Vorstandschef Andreas Eurich geben. In der Finanzholding würde Werner Görg den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen, Josef Beutelmann , jetziger Aufsichtsrat der Barmenia, soll Stellvertreter werden. Dem Zusammenschluss müssen unter anderem noch die Aufsichtsbehörden wie Kartellamt und Bafin zustimmen. Der Vollzug könnte im Herbst 2024 erfolgen.
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