Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht der Commerzbank
Zinssorgen belasten Aktienkurse
Frankfurt am Main (ots)
Das Marktgeschehen am deutschen Aktienmarkt stand zu Beginn der Woche ganz im Zeichen der anstehenden Zinsentscheidung in Amerika. Mit der Anhebung der Leitzinsen um 50 Basispunkte beendete die amerikanische Notenbank ihre Politik der Trippelschritte, die sie seit 1995 verfolgte. Die Zinsen erreichten damit ihren höchsten Stand seit 1991.
Die Zinserhöhung war allgemein erwartet und deshalb von den Märkten vorweggenommen worden. Ruhe an der Zinsfront ist dennoch nicht eingekehrt. Denn wieder steigende Rohstoffpreise sowie stärkere Lohnerhöhungen bei einem robusten Wachstum lassen weitere Zinsanhebungen in den USA erwarten. Die europäischen Märkte konnten sich dieser Sorge nicht entziehen und dümpeln zur Zeit vor sich hin, trotz weiter verbesserter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, wie der jüngste ifo-Geschäftsklima-Index zeigt. Der Euro fiel wieder unter den Wert von 90 US-Cents und verstärkte die allgemeine Unsicherheit. Enttäuschend ist auch, dass die Aktien exportorientierter Unternehmen aus der Automobil- und Chemieindustrie vom starken Dollar nicht profitieren konnten. Bei Käufen empfiehlt die Commerzbank derzeit RWE und SGL Carbon. Auch Fondsprodukte wie der an Standardwerten ausgerichtete Adifonds bieten eine gute Alternative.
Die Anhebung des Tagesgeldsatzes auf 6,5% und des Diskontsatzes auf 6% durch die Fed haben die Zinsdifferenz zwischen Amerika und Euroland nochmals vergrößert. Aufgrund der schwachen Vorgaben und der Angst vor weiteren Leitzinserhöhungen in USA und Europa tendierten auch die europäischen Rentenmärkte leichter. Selbst die Beruhigung des Preisauftriebs gab keine Stütze. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 5,45%. Aufgrund des kräftigen Konjunkturverlaufs in Euroland und den Vereinigten Staaten erwartet die Commerzbank in den nächsten Monaten Kapitalmarktzinsen im Zehnjahresbereich von etwa 5,75%.
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