Commerzbank Aktiengesellschaft
Finanzmärkte: Lage ist besser als Stimmung
Frankfurt (ots)
Die vorliegende neueste Ausgabe unserer monatlichen Publikation "Konjunktur, Zinsen und Wechselkurse - international" befasst sich mit den Gründen für die Verschlechterung der Stimmung an den Finanzmärkten in den letzten Monaten. In zwei Sonderthemen werden die Rolle der hohen Ölpreise und die Spannungen in einigen Emerging Markets näher beleuchtet. Ein ausführlicher Länderbericht widmet sich der wirtschaftlichen Perspektive in den Vereinigten Staaten. Wie häufig ist festzustellen, dass das Pendel bei den Stimmungen stärker umgeschlagen ist, als sich die Lage gegenüber dem Sommer tatsächlich verschlechtert hat.
- Zwar ist in den Vereinigten Staaten der langjährige Boom offenbar zu Ende gegangen. Eine Rezession oder harte Landung im Jahr 2001 ist nach Einschätzung der Commerzbank-Volkswirte jedoch unwahrscheinlich. Vielmehr rechnen sie für 2001 mit einem Wachstum von immerhin 3 Prozent. Dies ist ein auch für die Weltwirtschaft erwünschtes Ergebnis, da eine stärkere Dynamik die Fed zu einer weiteren Straffung der Geldpolitik veranlassen würde mit abträglichen Folgen für Zinsen, Wechselkurse und Aktienmarkt sowie die Konjunktur 2002.
- Gestiegene Zinsen, reduzierte Wachstumserwartungen für die USA und die höhere Risikoaversion der Anleger wirkten sich negativ auf die Emerging Markets aus, wobei die schwerwiegendsten Ereignisse in der Zuspitzung der Wirtschaftskrise in Argentinien und der Finanzkrise in der Türkei zu sehen sind. Auch in Asien werden die strukturellen Schwächen wieder stärker sichtbar. Banken- und Unternehmensinsolvenzen nehmen erneut zu und bremsen das Wachstum. Mit 4% bis 5% legt das reale Bruttoinlandsprodukt der Emerging Markets jedoch auch 2001 abermals deutlich stärker zu als in den Industrieländern.
- Der spürbare Rückgang der Ölpreisnotierungen in den letzten Tagen muss angesichts der saisonbedingt hohen Nachfrage in der nördlichen Hemisphäre bei niedrigen Lagerbeständen nicht die Trendwende gewesen sein. Allerdings sollte der Preis die Marke von 33 Dollar je Fass der Sorte Brent nicht mehr dauerhaft überschreiten. Mittelfristig versprechen die Anreize für verstärkte Investitionen in Förder- und Raffineriekapazitäten, die Quotenerhöhungen der OPEC sowie die nachlassende Dynamik der Weltkonjunktur dämpfende Effekte auf den Ölpreis, der im Jahresdurchschnitt 2001 bei 26 Dollar liegen dürfte.
Insgesamt sind die Aussichten günstig, dass 2001 für die Weltwirtschaft nochmals ein überdurchschnittliches Jahr wird, wenngleich die sehr guten Ergebnisse des Jahres 2000 nicht mehr erreicht werden.
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