Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht: Neue Dämpfer für den Aktienmarkt
Frankfurt/M. (ots)
Wenig Lust auf Aktien, so lässt sich das Stimmungsbild am deutschen Aktienmarkt in dieser Woche beschreiben. Zum einen dämpfte der US-Notenbankchef die Hoffnungen auf weitere aggressive Leitzinssenkungen, zum anderen signalisieren die jüngsten Einzelhandelsumsätze eine stärkere konjunkturelle Abkühlung auch in Deutschland. Hinzu kamen der schwache Start der Orange-Aktien und Spekulationen über einen Rücktritt des Telekom-Chefs, so dass insbesondere Telekommunikationstitel stark unter Druck gerieten. Positiv entwickelten sich hingegen DaimlerChrysler, nachdem die eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen eine durchgreifende Ergebnisverbesserung bereits im Jahr 2002 erwarten lassen.
Die Kursrückgänge beim DAX in den letzten Tagen wurden sicher durch die Schwäche einzelner "Indexschwergewichte" überzeichnet. Trotzdem sprechen sowohl die Markttechnik als auch das Fehlen von Favoriten-Branchen und -Einzeltiteln für eine kurzfristig weiter abbröckelnde Tendenz. Erst wenn sich eine klare Richtung der konjunkturellen Entwicklung in den Vereinigten Staaten und Euroland abzeichnet, werden Aktien wieder vermehrt Beachtung finden. Auf mittlere Sicht sind die Perspektiven viel versprechend: So werden die Unternehmensgewinne 2001 weiter zweistellig wachsen, wozu auch Umstrukturierungen und die Steuerreform beitragen. Die erwartete Festigung des Euro auf eine Parität zum Dollar wird zwar die "Windfalls Profits" verringern, aber nicht die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie nennenswert beeinträchtigen, zumal sich der Großteil des Exportgeschäfts im Euro-Raum abspielt. Schließlich wird die Rentenform den Bedarf an privater Vorsorge stärken, wobei ein Großteil dieser Gelder dem Aktienmarkt direkt oder indirekt über Investmentgesellschaften oder Versicherungen zufließen wird. Gute Kurschancen sieht die Commerzbank bei ausgewählten Titeln aus dem Technologiebereich wie Siemens sowie bei zyklischen Aktien wie Linde.
Nachlassende Rezessionsängste in den Vereinigten Staaten und ein schwächerer Euro sorgten für eine leicht rückläufige Tendenz am europäischen Rentenmarkt. Erwartungsgemäß hat die Europäische Zentralbank die Leitzinsen bestätigt. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen bewegt sich unverändert um 4,80%. Die jüngste Rede des US-Notenbankchefs signalisierte, dass nur noch weitere Zinssenkungen in den USA im ersten Halbjahr zu erwarten sind. Gleichzeitig machen der Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Indikatoren in Euroland und die nachlassende Geldmengendynamik eine leichte Senkung der Leitzinsen in Euroland wahrscheinlicher. Dies sollte in den nächsten Monaten die Kapitalmarktzinsen etwa auf dem derzeitigen Niveau halten. Im Zuge steigender Zinsen in den USA werden später die Renditen in Euroland wieder moderat anziehen. Bei Neuanlagen stehen Zinstitel im mittleren Laufzeitenbereich und hier aus Renditegründen Pfandbriefe und Inhaberschuldverschreibungen im Vordergrund. Für risikobewusste Anleger bleiben Aktienanleihenplus mit doppelter "Absicherung" interessant.
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