Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht: Noch keine Besserung in Sicht
Frankfurt/M. (ots)
Nach den starken Kursverlusten in der Vorwoche, ausgelöst durch die Vorgänge bei Bayer und Deutsche Telekom, konnte sich der deutsche Aktienmarkt zunächst wieder erholen. Allerdings führten gegen Wochenschluss vermehrte Verkäufe dazu, dass sogar die bisherige Unterstützungslinie beim Dax von 5350 Punkten kurzfristig durchbrochen wurde. Die Zwischenergebnisse einzelner Unternehmen wie Allianz, Degussa, MLP oder Henkel konnten dem Markt keine positiven Impulse geben. Die Daten entsprachen meist den Markterwartungen.
Insgesamt ist an den internationalen Aktienmärkten eine anhaltend große Unsicherheit festzustellen. Das Vertrauen der Anleger in Konjunktur und Unternehmen ist stark angeschlagen. Trotz einiger über den Erwartungen liegender Zahlen bereitet vor allen Dingen die amerikanische Wirtschaft Sorgen, die sich auch im rückläufigen US-Dollar widerspiegeln. Positive Aspekte wie eine geringere Inflationsrate und damit größere Chancen für eine Zinssenkung in Europa werden überlagert von rückläufigen Exporten und sinkenden Währungsgewinnen. Vor diesem Hintergrund erwartet die Commerzbank eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung an den Aktienbörsen. Eine nachhaltige Erholung wird erst dann eintreten, wenn sich eine konkrete konjunkturelle Verbesserung abzeichnet. Gemäß dem Commerzbank-Frühindikator ist diese im vierten Quartal dieses Jahres zu erwarten. Für den mittelfristig ausgerichteten Investor empfiehlt die Commerzbank Käufe in ausgewählten Qualitätstiteln wie Allianz Holding, Deutsche Bank, Infineon, Linde und Siemens.
Auch die Rentenmärkte sind diese Woche in eine Seitwärtsbewegung übergegangen, wobei der längerfristige Aufwärtstrend aber nicht gefährdet scheint. Unterstützung erhielten die Kurse sowohl vom festeren Euro als auch von der Bundesbank, die in ihrem jüngsten Bericht für die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal dieses Jahres ein Null-Wachstum konstatiert und damit Zinssenkungsfantasie weckt. Die Commerzbank hält für den privaten Anleger weiterhin Staatsanleihen oder Pfandbriefe mit Laufzeiten von 2 bis 3 Jahren für interessant.
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