Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht
Anleger suchen "sichere Häfen"
Frankfurt am Main (ots)
Auch in der abgelaufenen Woche standen die internationalen Aktienmärkte im Bann der Weltpolitik, insbesondere im Vorfeld der Rede von US-Außenminister Powell vor dem UN-Sicherheitsrat. Wegen der wachsenden Kriegsangst forcierten viele Anleger ihre Flucht aus Aktien und investierten in "sichere Anlagehäfen". So stieg der Goldpreis auf über 380 Dollar je Feinunze, die Kurse von Staatsanleihen kletterten weiter, der Euro überschritt zeitweise die Marke von 1,09 US-Dollar und auch der Ölpreis tendierte weiter nach oben. In diesem nervösen Umfeld fanden negative Nachrichten besondere Beachtung und führten entsprechend zu Abgaben. So warnte Alcatel vor wegbrechenden Umsätzen im ersten Quartal und schickte die gesamte Technologie-Branche in den Keller. Auch der Bericht von Cisco verbreitete keinen Optimismus. Zwar lag der Gewinn im vierten Quartal leicht über den Erwartungen, der Ausblick war jedoch sehr verhalten. Das Unternehmen sieht noch keine Belebung im IT-Sektor. Schwach tendierten auch Versicherungsaktien. Die Nachrichten über ein leicht rückläufiges Prämienvolumen bei AXA sowie eine massive Stärkung der Schadensrückstellungen bei der US-amerikanischen AIG belasteten die gesamte Branche. Demgegenüber verpufften die Zahlen von DaimlerChrysler, das den operativen Gewinn kräftig steigerte und den Aktionären eine um 50 Prozent höhere Dividende von 1,50 Euro je Aktie zahlt.
Der Irak-Konflikt wird die Märkte weiter fest im Griff halten. Diese sind derzeit so überverkauft und unterbewertet, dass schon bei kleinsten Anzeichen einer Entspannung die Kurse deutlich nach oben tendieren werden. Vorausschauende Anleger sollten sich jetzt auf eine solche Situation einstellen. Zwar sind erneute Kursrückschläge nicht auszuschließen, doch lassen sich die Risiken über die Terminbörsen oder durch nach unten gestaffelte Limits begrenzen. Die Commerzbank empfiehlt weiterhin vor allem Blue Chips wie DaimlerChrysler oder Deutsche Telekom.
Von dem ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis profitieren die Rentenmärkte, an denen die Renditen immer neue Tiefstände erreichen. Für den vorsichtigen Anleger empfiehlt die Commerzbank weiterhin Anlagen in 3 - 5jährigen Anleihen, die ein ausgeglichenes Chance-Risiko-Verhältnis bieten.
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