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Commerzbank-Börsenbericht: Deflationssorgen und schwacher Dollar belasten
Frankfurt am Main (ots)
Das Jo Jo der Kurse an den internationalen Aktienmärkten setzte sich in dieser Woche fort. Belastend für das Anlageklima waren neben den anhaltend schlechten fundamentalen Daten die Sorgen um weitere Terrorakte. Als noch vergleichsweise resistent erwiesen sich die Märkte in den USA, wo der Dow Jones Index bei der Marke von 8500 Punkten deutliche Stabilisierungsansätze erkennen lässt.
Dagegen präsentierten sich die europäischen Börsen, insbesondere der deutsche DAX, deutlich anfälliger. Die Befürchtung des Internationalen Währungsfonds, dass in Deutschland eine Deflation drohe, hat sehr verunsichert. Gleichzeitig belastet der schwache US-Dollar exportabhängige Titel. Auch unter kurzfristigen charttechnischen Gesichtspunkten hat sich die Lage im DAX verschlechtert, so dass ein weiterer Rückgang bis auf 2650 Punkte nicht ausgeschlossen werden kann. Dennoch sollten angesichts der längerfristig durchaus vielversprechenden Perspektiven gerade die derzeit gedrückten Kurse zum Aufbau von Aktienpositionen genutzt werden.
An den Rentenmärkten setzte sich der Höhenflug der Kurse fort, getrieben von der Erwartung baldiger Zinssenkungen in Europa, aber auch in den Vereinigten Staaten. Inzwischen liegen die Kurse sogar über den bisherigen Höchstständen vom März. Der Bund-Future erreichte ein neues Allzeit-Hoch von 117,9. Angesichts der immer düstereren Wachstumsaussichten mit einer Stagnation der deutschen Volkswirtschaft in diesem Jahr erwarten die Volkswirte der Commerzbank nun eine stärkere Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank von insgesamt 50 Basispunkten in den nächsten Monaten. Am Kapitalmarkt dürften die Renditen allerdings in der Nähe ihres zyklischen Tiefs liegen und im weiteren Jahresverlauf mit sich allmählich bessernden Konjunkturaussichten wieder anziehen. Bis zum Jahresende werden die Renditen zehnjähriger Anleihen von derzeit 3,8% auf rund 4,1% steigen. Auch wenn es sich hierbei um eine moderate Aufwärtsbewegung handelt und - anders als 1999 - kein Einbruch am Rentenmarkt zu befürchten ist, sollten sich private Anleger eher auf kürzere Laufzeiten von 2 bis 4 Jahren konzentrieren. Wegen der zur Zeit überdurchschnittlich steilen Zinsstrukturkurve bieten sich auch Anlagen im 5-Jahres-Bereich an.
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