Commerzbank Aktiengesellschaft
Commerzbank: Summer School 2006
Frankfurt (ots)
80.000 Schüler pro Jahr verlassen in Deutschland die Schule ohne Abschluss, 30.000 Ausbildungsplätze fehlen, das Land hat zu wenig Akademiker. Verheerende Zahlen für das Land der Dichter und Denker. Die Folge daraus: In Zeiten von Massenarbeitslosigkeit leidet Deutschland unter Fachkräftemangel, Unternehmen können offene Stellen nicht besetzen.
Über den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften sowie über die Bedeutung von Werten in einer globalisierten Welt diskutierten heute die 66 Teilnehmer der Summer School 2006 mit hochrangigen Referenten in Frankfurt. Die Summer School war am Samstag im oberfränkischen Bamberg gestartet und steht unter dem Motto "Die Kunst, Zukunft zu gestalten". Teilnehmer sind ambitionierte Führungskräfte, junge Journalisten und Studenten. Die drei Leitthemen sind Arbeit, Wissen und Werte.
Zum Thema Arbeit sprach Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit. Er prognostizierte aufgrund der demographischen Entwicklung eine weitere Verschärfung des Fachkräftemangels. "Um dagegen zu steuern, brauchen wir deshalb eine erneute Bildungsexpansion", sagte Weise. Dazu gehöre etwa ein höheres Bildungsniveau der Schul- und Hochschulabsolventen. Weiter forderte Weise, dass wie in anderen Ländern mehr qualifizierte Frauen und ältere Menschen erwerbstätig sein müssen.
Ein Impulsreferat zum Leitthema Werte hielt Dr. Thomas Middelhoff, Vorstandsvorsitzender von KarstadtQuelle. Danach diskutierten Vertreter aus Politik, Verbänden und Wirtschaft mit den Teilnehmern über das Thema "Werte, das Gerüst einer Gesellschaft?"
Welche Rolle Werte bei Jugendlichen spielen, zeigte die in der vergangenen Woche veröffentliche "Shell-Jugendstudie". Die Verfasser kamen zu dem Schluss, dass die Tugenden Fleiß und Ehrgeiz sich auf dem Vormarsch befinden. Jugendliche vermischen aber auch moderne und traditionelle Werte: Eine positive Ausrichtung auf Familie, Freundschaft, Partnerschaft sowie Eigenverantwortung auf der einen Seite, begleitet von einem erhöhten Streben nach persönlicher Unabhängigkeit und Kreativität auf der anderen Seite.
Referenten und Ablauf der Summer School An den ersten beiden Tagen in Bamberg arbeiteten sich die Teilnehmer der Summer School unter Leitung von Moderatoren in die drei Leitthemen ein. Nach dem heutigen Zwischenstopp in Frankfurt trennen sich die Wege der Teilnehmer für zwei Tage: In Foren in Frankfurt, Berlin und Brüssel diskutieren sie mit Referenten über Themen wie den Gegensatz von Spitzengehältern und Massenarbeitslosigkeit oder über Europäische Finanzpolitik. Die Frankfurter Gruppe besucht unter anderem die Europäische Zentralbank und die HfB - Business School of Finance & Management. In Berlin treffen die Teilnehmer sich mit sieben europäischen Botschaftern zum Business-Lunch, um die Leitthemen auf der europäischen Ebene zu diskutieren und nehmen anschließend an einer Redaktionskonferenz der Tageszeitung DIE WELT teil. Die dritte Gruppe diskutiert in Brüssel mit Vertretern europäischer Organisationen.
"Ich freue mich auf die Chance, mit bedeutenden Entscheidungsträgern zu diskutieren und neue Kontakte zu knüpfen", sagt Raiko Grieb, seit kurzem Diplom-Politologe und Teilnehmer der Summer School. Dem 27-jährigen gefällt der einzigartige Ansatz, verschiedene Berufsgruppen zusammen zu bringen: 38 hochqualifizierte Studenten aus verschiedenen Fachbereichen, 18 Führungskräfte aus Unternehmen sowie 10 Journalisten diskutieren mit Referenten aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über Zukunftsfragen. "Dass viele Leute dabei sind, die unterschiedlich denken, macht es so spannend", stellt Grieb fest.
Hinzu komme der Austausch zwischen den verschiedenen Generationen. Anhand der drei Leitthemen Arbeit, Werte und Wissen wird Grieb mit den anderen Teilnehmern einen Zukunftsentwurf für den Standort Deutschland aufstellen.
Einer der 18 teilnehmenden Führungskräfte ist Axel Gentzsch, Manager für Investor Relations bei der Loewe AG. "Die Summer School ist eine einzigartige Plattform", sagt der 34-Jährige. "Ich erhoffe mir hier zu erfahren, welche Anforderungen Unternehmen an die Führungskräfte von morgen stellen", erklärt der Manager die Motivation für seine Teilnahme. Ihn fasziniere der Grundgedanke der Summer School - der Wissensaustausch zwischen Führungskräften von heute und morgen aus verschiedenen Branchen. "Ich erwarte mir School Lösungsvorschläge, wie man Mitarbeiter zur ständigen beruflichen Weiterbildung motivieren kann", sagt Gentzsch.
Als einer von zehn Journalisten ist auch WELT-Autor Sebastian Jost dabei. "Nichts interessiert mich als Journalisten mehr als neue, unverbrauchte Ideen", sagt der 24-jährige. Wenn ein Journalist etwas über die Zukunft der Arbeitswelt, die Probleme des Bildungswesens oder die Werte von morgen wissen will, frage er gewöhnlich einen Experten, so Jost. Der Nachteil daran sei aber, dass man die frischen Ideen von jungen Führungskräften oder exzellenten Hochschulabsolventen oft nicht erfahre. "Deshalb ist die Summer School der ideale Ort, um diese Lücke zu schließen, denn hier trifft sich ein Querschnitt der Wirtschaftselite von morgen", sagt der Journalist.
Abschluss und Höhepunkt der Summer School 2006 ist ein Symposium in der historischen Aula der Universität zu Bamberg. Impulsreferate von renommierten Persönlichkeiten zu den Leitthemen sollen Perspektiven und Chancen aufzeigen.
Die Teilnehmer der Summer School präsentieren im Anschluss an das jeweilige Impulsreferat ihre Anregungen und Forderungen zu den Leitthemen.
Insgesamt soll mit Blick auf die fundamentalen Herausforderungen von morgen ein Zukunftsentwurf für den Standort Deutschland entwickelt werden. Als Repräsentanten der Generation Zukunft geben die Teilnehmer der Summer School somit Impulse zu aktuellen Diskussionen über die Werteordnung einer internationalisierten Welt, über den Entwurf neuer Bildungsmodelle und über die Zukunft der Arbeit.
Summer School 2006 - über 30 Partner Mehr als 30 Partner, darunter deutsche Industrieunternehmen, mittelständische Unternehmen aus Bayern sowie Verbände und Initiativen unterstützen die Summer School.
Zusammen mit dem Forum Zukunft Oberfranken e.V. und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft koordiniert die Commerzbank damit eine bisher einzigartige Plattform. Die Medienpartnerschaft hat der Axel-Springer-Verlag mit der Tageszeitung DIE WELT übernommen.
"Die junge Generation in die Diskussion um Zukunftsfragen einzubinden, ist eines der zentralen Ziele der Summer School", sagt Martin Blessing, Mitglied des Vorstands der Commerzbank. "Dafür müssen wir der jungen Generation die Möglichkeit geben, Netzwerke zu bilden, die ein Leben lang halten."
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ist überwältigt von der Resonanz aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. "Nach dem guten Start 2005 ist es uns in diesem Jahr gelungen, die Schule national zu etablieren", sagt Brossardt. "Exzellent ausgebildete junge Menschen sind das Erfolgsgeheimnis der bayerischen Wirtschaft. Darum setzen wir auf Absolventen, die schon während des Studiums die Nähe zur Praxis suchen, über den Tellerrand hinaus blicken und auch mal quer denken. Die Summer School bietet jungen Menschen eine hervorragende Möglichkeit, genau das zu tun. Darum freuen wir uns, bei diesem einmaligen Projekt dabei zu sein."
Bewerbung 2007 und jobCampus Interessierte Studenten können sich bereits jetzt für die Summer School 2007 bewerben. Alle 30 Partner sowie die Referenten haben Zugang zum Bewerbungsverfahren der Studenten. Somit können Unternehmen unabhängig von der Summer School mit Jobs, Praktika oder Projekten direkt auf die Bewerber zugehen. Darüber hinaus sollen hier Netzwerke zwischen Hochschulen, Unternehmen und Verwaltungen entstehen.
Weitere Informationen zur Summer School 2006 unter: www.summerschool-zeitsprung.de
Anmeldungen zum Abschluss-Symposium am Freitag, 29. September 2006, 8:30 bis 16:00 Uhr, in der historischen Aula der Universität Bamberg unter: summerschool@t-online.de
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